Wien - Gegen eine Zusammenlegung mit dem Innovations- und
Technologiefonds (itf), der Österreichischen Weltraumagentur (ASA)
und der Technologie Impulse Gesellschaft (TIG) in eine gemeinsame
"Forschungs-Service-GmbH" sprach sich der Geschäftsführer des
Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF),
Günter Kahler, gegenüber der APA aus. Eine "unvollständige und
überhastete" Umstrukturierung hätte nicht bedachte Konsequenzen.
So wäre durch die komplizierte Finanzierungssituation des FFF -
die Projekte werden nur zum Teil finanziert, den Rest müssen die
Betriebe selbst beisteuern - ohne ausreichende Vorbereitung ein
Stillstand von Förder- und Auszahlungsentscheidungen von bis zu einem
Jahr realistisch und zu befürchten, so Kahler. Dabei sei gerade jetzt
eine verstärkte Forschungsförderung für die Wirtschaft dringend
nötig. Angesichts der verlangsamten Konjunktur könnten Firmen mit
entsprechender Unterstützung, anstatt hoch qualifizierte Mitarbeiter
zu kündigen, längst fällige Entwicklungsprojekte angehen. Neben dem
Nutzen der Forschungen für die Firmen würde die öffentliche Hand
weiterhin Lohnsteuer der für die Forschung weiter beschäftigen
Mitarbeiter kassieren und damit Arbeitslosengeld einsparen.
FWF ausgespart
Tatsächlich liegen beim FFF derzeit Anträge "in noch nie gekannter
Anzahl" vor. Der Fonds habe im Rahmen seiner Quartalsbudgetierung
zwar durchaus noch Mittel zur Verfügung. Diese würden allerdings für
die ungewöhnlich hohe Nachfrage nicht ausreichen, so Kahler.
Der Präsident des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen
Forschung (FWF), Arnold Schmidt, zeigte sich gegenüber der APA "froh,
dass von der Rekonstruktion der Förderlandschaft der FWF nicht
betroffen ist". Er verstehe, dass eine Zuordnung des Fonds zum
Bildungsministerium derzeit nicht möglich sei. Dies wäre aber eine
Sache, die in der nächsten Legislaturperiode angegangen werden sollte
- und zwar als Teil einer völlig neuen Kompetenzverteilung, die die
gesamte Forschungsförderung mit den Unis in einem Ressort
konzentriere, forderte Schmidt. (APA)