Inland
Salzburger Ortsgruppe attackiert Landesführung scharf
FPÖ-Führung setze sich über Parteibasis hinweg - Ruf nach Bezirks-Parteitag
Salzburg - Nach der Sitzung des erweiterten Salzburger
FPÖ-Vorstandes am Mittwochabend wird Landesparteichef Karl Schnell
heute, Freitag, Vormittag auch den Landtagsklub über die jüngsten
innerparteilichen Ereignisse und insbesondere über die Ergebnisse des
Sitzungsmarathons beim Bundesvorstand informieren. Druck kommt indes
auch von der Parteibasis. Die Lamprechtshausener Ortsgruppe greift
die Landespartei heftig an. Diese vertrete nicht die Basis und habe
keine Gremien zur Meinungsbildung geladen. Die Einberufung eines
Bezirkstages wurde angedroht. Scharfe Worte fand die FPÖ-Ortsgruppe aus der Flachgauer Gemeinde
Lamprechtshausen in einer Resolution. In diesem einstimmig
beschlossenen Papier wird die Landespartei aufgefordert, "die Arbeit
der freiheitlichen Bundesregierungsmitglieder nicht schlecht zu
machen". "Die Behauptung der Unterschriftleistenden aus Salzburg, sie
seien Vertreter der Basis, stimmt schon deswegen nicht, weil die
überwiegende Mehrheit dieses Personenkreises bezahlte Mandatare sind,
welche noch dazu die Führungsmannschaft der FPÖ Salzburg bilden",
heißt es weiter.
Die Unterschriftleistenden seien "in ihrer Mehrheit nicht die
Vertreter der Basis und schon gar nicht die Mehrheit". Eine
Meinungsbildung sei von der FPÖ-Führung nicht gemacht worden, die
Bezirks- und Landesleitung(en) seien zur Diskussion nicht geladen
worden. "Dr. Jörg Haider, LH von Kärnten und einfaches Parteimitglied
(diese zwei Worte wurden unterstrichen, Anm.) wird aufgefordert, sich
ausschließlich auf die Tätigkeit als Landeshauptmann von Kärnten zu
konzentrieren und sein Versprechen wahr machen, sich aus der
Bundespolitik herauszuhalten."
"Sollte die Salzburger FPÖ-Landesführung nicht zur Vernunft kommen
und weiterhin einen Keil in die FPÖ treiben, wird seitens der echten
Basis aus Salzburg die Abhaltung eines Parteitages (Bezirk Land)
gefordert und betrieben", heißt es schließlich in der Resolution.
Schnell war vorerst nicht erreichbar. Er ließ
lediglich ausrichten, dass sich an seinen jüngsten Äußerungen nichts
geändert habe. Man müsse zuerst die Aussprachen am Wochenende
abwarten, dann werde man sich festlegen.(APA)