Der defizitäre PayTV-Anbieter Premiere rechnet nach Worten von Senderchef Georg Kofler weiter bis spätestens Ende 2002 mit dem Kauf durch einen Investor. "Wir haben mehr als ein halbes Dutzend Interessenten", sagte Kofler dem Düsseldorfer "Handelsblatt" vom Freitag. "Einige nehmen bereits unsere Bücher im Datenraum unter die Lupe." Er erwarte den Verkauf von Premiere an europäische Finanzinvestoren bis spätestens Ende dieses Jahres. Anlass zur Sorge vor einer Pleite gebe es momentan nicht: "Bei der Liquidität laufen wir in keinen unmittelbaren Engpass", ergänzte Kofler. Kampf ums Überleben Premiere kämpft seit der Insolvenz der Muttergesellschaft KirchPayTV ums Überleben und ist deshalb auf der Suche nach neuen Investoren. Entscheidend für die Zukunft des Senders ist eine drastische Verringerung der Programmkosten, die Kofler in den Verhandlungen mit Lieferanten wie den US-Studios um mehr als die Hälfte drücken will. Diesbezüglich gebe es Fortschritte, sagte Kofler dem "Handelsblatt" weiter. 2004 solle Premiere wieder schwarze Zahlen schreiben und 2003 bereits wieder in die Nähe eines operativen Gewinns kommen. Ein Sprecher stellte klar, dass es sich bei dem anvisierten Gewinn 2004 um eine Betrachtung vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) handle. 50.000 neue Abos Die Zahl der Abonnenten des Bezahl-Fernsehsenders entwickelt sich Kofler zufolge positiv. Im August habe Premiere 50.000 neue Kunden gewonnen, während die Zahl gleichzeitiger Kündigungen gesunken sei. Kofler kündigte an, im kommenden Frühjahr eine neue Verschlüsselungstechnik einzuführen, um somit den Zugang von Schwarzsehern zum Programm zu verhindern. (APA/Reuters)