Düsseldorf - Der erwartete Pleitenrekord in Deutschland wird nach Einschätzung von Experten noch dramatischer ausfallen als bisher angenommen. Die Zahl der Insolvenzfälle werde am Ende dieses Jahres bei "deutlich mehr" als 40.000 liegen, sagte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU), Dieter Plambeck, dem "Handelsblatt". Im April hatte der BDIU noch mit 37.200 Unternehmenspleiten gerechnet. Schon damals sprach der Verband von der "größten Pleitewelle in der Nachkriegsgeschichte". Auch die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet laut "Handelsblatt" eine ähnlich dramatische Entwicklung. Sie beziffert den volkswirtschaftlichen Schaden der Pleitewelle auf 45 Mrd. Euro. Hauptgrund für die Pleitewelle ist nach Angaben von Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) allerdings eine Änderung des Insolvenzrechts. Seit Dezember können auch Einzelpersonen durch ein Insolvenzverfahren ihre Schulden loswerden. Dies werde nun verstärkt in Anspruch genommen. Die Union dagegen macht die Politik der Bundesregierung dafür verantwortlich. (APA)