Vielleicht sollte man Herrn Röttgen/Trimondi in diesem Zusammenhang auch darauf hinweisen, dass der tibetische Buddhismus nur eine Spielart des Buddhismus unter vielen ist, und der Dalai-Lama nicht für "den" Buddhismus sprechen kann. Ein großer Teil des tibetischen Buddhismus stammte aus der Bön-Religion und dem Tantrismus und ist damit nicht buddhistischen Ursprungs! Helmuth Rath, 1050 Wien Buddha (Nihilismus) und Krishna (Theismus) in einen Topf zu werfen ist religionswissenschaftlich ein ziemlicher Schwachsinn. Was wiederum Thomas Bernhards berühmten Satz, die österreichische Seele ist eine kranke Seele, voll bewahrheitet. Wir Österreicher besitzen das angeborene Naturtalent aus jeder Religion, auch wenn sie noch so sehr die Unvergänglichkeit der Seele zementiert (Bhagavad-Gita), gottlosen Nihilismus abzuleiten (Stefan Zweig). In die Kirche geht man, weil danach das Bier und der Saftbraten besser schmecken, aber unterm Strich liebäugelt man mit einem selbst zerstörenden Lebensstil (Nihilismus). Was die Nazis tatsächlich in den Bann gezogen hat, war sicherlich nicht eine heilige Schrift der Hindus (Bhagavad-Gita), sondern banal, wie bei allen Sektenopfern eine charismatische Persönlichkeit: Karl Maria Willigut und sein Schützling Adolf Hitler. Rainer Hahn, 1140 Wien Hinduistische und buddhistische Philosophie zum Grundgerüst der Naziverbrechen umzudeuten ist nicht nur philosophisch, sondern auch historisch falsch. Vollends infam wird das Ganze, wenn auch noch der Dalai-Lama in die Nähe Himmlers gerückt wird. Die Autoren haben weder historisch-kulturelle Grundlagen der östlichen Philosophien, noch deren gelebte Praxis erforscht oder verstanden. Astrid und Karl Gruber, Wiener Neustadt Vielen Dank für Ihren Mut, das neue Trimondi-Buch "Hitler, Buddha, Krishna - eine unheilige Allianz" im STANDARD vorzustellen. Bereits das frühere Buch "Der Schatten des Dalai-Lama" von Trimondi war ja sehr eindrücklich und wirft manch bedenkliches Licht auf die geradezu blauäugige Dalai-Lama-Euphorie in Europa. Dr. Andreas M. Walker Consulter, CH 4052 Basel Ein zusätzlicher Tipp: Zu diesem Thema - bzw. zu dessen "Auslösern" - existiert ein äußerst minutiös recherchiertes Buch, das als einziges internationales Standardwerk zum Thema Ariosophie gilt. Ich stieß im Zuge meiner Recherchen zu einem Comic-Projekt darauf: "Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus" (von Nicholas Goodrick- Clarke/ ISBN 3-7020-0795-4). Es beschreibt die historischen Zusammenhänge im Umfeld des Zusammenbruchs der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und internationaler theosophischer (u. a.) esoterischer Strömungen, die zur immer noch grassierenden sektiererisch organisierten Deutschtümelei führten und deren fragwürdige Rechtfertigung durch eine "ariosophische" und rassistische Religiosität. Jörg Vogeltanz, via Internet (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5. 9. 2002)