Wien - Der Bau einer U-Bahnlinie ist immer auch Antriebsmotor für eine neue städtische Entwicklung in den Grätzeln rundum. Aber kaum wo in Wien ist dieser U-Bahn-Boom-Effekt derart deutlich und vor allem nachhaltig aufgetreten, wie in Ottakring. Auch die jüngsten Daten zeigen, dass im Umfeld der U3 auch vier Jahre nach der Eröffnung der Aufwärtstrend immer noch voll anhält. Wobei die Entwicklung nun auch vom neuen Bezirkszentrum bei der U3-Endstelle in andere Teile des Bezirkes ausstrahlt.Auf der einen Seite ist dies eine deutlich gesteigerte Sanierungsleistung: Allein heuer wird im 16. Bezirk mit der Instandsetzung von insgesamt 29 Objekten mit insgesamt 502 Wohnungen begonnen. "Das heißt, dass in Summe 13,2 Millionen Euro an Förderungen im Bezirk wirksam werden", bilanziert der Ottakringer Gemeinderat und Bezirks-SP-Vorsitzende Christian Oxonitsch. Der Schwerpunkt der Sanierungstätigkeit liegt in abgewohnten Gürtel-Gegenden, also in U6-Nähe. Die Gartensiedlung Auf der anderen Seite - und zwar weiter stadtauswärts - immer noch forcierte Neubautätigkeit: Vergangene Woche "ist im Bauausschuss der Startschuss für die Gartensiedlung Ottakring gefallen", berichtet Oxonitsch. Mit dem Bau soll noch in diesem Jahr begonnen werden: 310 geförderte Wohnungen entlang der Haslingergasse und Baldiagasse. Die Wohnungen werden durch einen Laubengang erschlossen, über Dachterrassen Gärten und eine Grünanlage mit Kinderspiel- und Gemeinschaftsplätzen verfügen. Außerdem fließen heuer 12,5 Millionen Euro an Landesdarlehen in weitere Ottakringer Neubauvorhaben. Damit entstehen fünf Objekte mit insgesamt 283 Wohnungen. Das J-Schleifen-Projekt Die nächsten Projekte: Derzeit laufen die Planungen für das Haus der Barmherzigkeit in der Seeböckgasse und für die Neugestaltung des Endstellenbereiches der Linie J auf Hochtouren. Oxonitsch: "Seit vielen Jahren sorgte dort die bis vor kurzem in Privatbesitz befindliche ,Kornhäuselvilla' für Unmut. Nun hat sich eine Genossenschaft der Liegenschaft angenommen." Ein Neubau wird demnächst in Gürtelnähe fertig: Das Gewerbezentrum "IP.TWO" am Lerchenfelder Gürtel Ende des Jahres fertig gestellt sein: Hier entsteht im Rahmen des Projekts "Impulszentrum IP.TWO" ein Standort für innovative Klein- und Mittelbetriebe. (frei)