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Frank Stronach, Konzernherr, Fußballfan und Pferdenarr verkörpert den "amerikanischen Traum": vom Tellerwäscher zum Milliardär.

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Wien - Wie kaum ein zweiter Österreicher verkörpert Frank Stronach den "amerikanischen Traum". Als der gebürtige Steirer Franz Strohsack 1954 nach Kanada auswanderte, hatte er 200 Dollar in der Tasche - und arbeitete in den ersten Monaten nach seiner Ankunft angeblich tatsächlich als Tellerwäscher. Heute gebietet er in seinem Magna-Konzern über weltweit 173 Fabriken mit 67.000 Mitarbeitern, die jährlich rund elf Mrd. Dollar (11,2 Mrd. Euro) umsetzen. Stronach feiert am kommenden Freitag seinen 70. Geburtstag. Seit seiner Rückkehr nach Österreich Mitte der Neunzigerjahre ist Frank Stronach durch Großinvestitionen in die heimische Autozulieferindustrie, durch sein Engagement für den Fußball, aber auch wegen umstrittener Großprojekte in den Brennpunkt des medialen Interesses gerückt. Nicht nur geliebt Dabei ist die öffentliche Figur Stronach, der von Politik und Wirtschaft der rote Teppich ausgerollt wird, beileibe nicht nur geliebt: Immer wieder müssen er und seine Vasallen harte Sträuße ausfechten - gegen die Gewerkschaft, die in Stronachs Betrieben die österreichische Arbeitsverfassung bedroht sah, oder gegen Behörden und lokale Bürgerinitiativen, die sich gegen Großprojekte wie "Weltkugel" und Pferdesportpark zur Wehr setzen. Polarisierend wirkt die Person des Bundesliga- und Austria-Wien-Mäzens auch im Fußball. Mit ein Grund dafür könnte sein, dass Stronach, der von sich glaubt, "den Österreichern philosophisch nahe zu sein", sagt, was er denkt: "In Österreich wird zu viel Energie darauf verschwendet, Dinge zu verhindern." Auch Gegner des Austrokanadiers können kaum bestreiten, dass Stronach viele Millionen für den österreichischen Fußball locker gemacht hat und dies voraussichtlich weiter tun wird - für die Bundesliga, die Austria und den Kickernachwuchs. 1,1 Milliarden Euro investiert Auch dem Wirtschaftsstandort Österreich hat die "Rückkehr des alten Herrn" viel gebracht: Seit den ersten Investitionen in Stronachs steirischem Heimatort Weiz 1988 hat Magna International hierzulande 1,1 Mrd. Euro investiert. An 16 Standorten in der Steiermark und Niederösterreich beschäftigt der Autozulieferkonzern heute etwa 10.000 Leute. (APA)