Forschungspolitik
Österreich unterzeichnet Beteiligung an UNIDO-Projekt
Beratung für "cleaner Production"
Johannesburg - Einen Vertrag über ein "National Cleaner
Production Center" (NCPC) hat Außenministerin Benita Ferrero-Waldner
am Dienstag am Rande des UNO-Weltgipfels in Johannesburg
unterzeichnet. Die offiziellen Vertragspartner sind Südafrika und die
UNIDO, Österreich und die Schweiz fungieren als Geberländer. "win/win-Option
für die Industrie"
Ferrero-Waldner betone, dass solche NPCP's "eine win/win-Option
für die Industrie darstellen". Das Projekt sei auch als Zeichen zu
verstehen, dass konkrete Aktionen gesetzt werden können. Die
Ministerin: "Ich lade andere Staaten ein, sich dies anzusehen und
ebenfalls mitzumachen." Margarinos verwies auf die Bedeutung solcher
"Hilfe zur Selbsthilfe"-Initiativen: "Armut ist zweifellos der größte
Umweltverschmutzer."
Dieses Center ist bereits das neunte von Österreich finanzierte
bzw. mitfinanzierte von derzeit 25 solchen Projekten der UNIDO.
Österreich unterstützt dieses Programm der Unido seit 1994 und hat
bisher 4,6 Millionen Euro dafür aus freiwilligen Beiträgen zur UNIDO
zweckgebunden.
"Cleaner Production"
Unter "Cleaner Production" werden umweltverträgliche
Betriebsführungsstrategien verstanden. Dabei geht es sowohl um
möglichst umweltverträgliche Produktionsmittel, -strategien und
schließlich Produkte. Gerade in den Entwicklungsländern bringt die
Einführung von Technologien zur Schadstoff- und Müllvermeidung meist
Kosteneinsparungen mit sich. Umwelteffizienz wird daher auch zu einem
positiven Faktor in Richtung Konkurrenzfähigkeit.
Konkret geht es bei diesen Projekten der "grünen
Entwicklungshilfe" um die Einrichtung von Beratungszentren, die
einerseits generelle Umweltaufklärungskampagnen durchführen,
andererseits konkretes Öko-Consulting für Unternehmen zur Verfügung
stellen sollen. Dazu werden entsprechende Produktionsprogramme
entwickelt und Expertenschulungen angeboten; darüber hinaus beraten
aber auch Regierungen bei Fragen der Umwelt-Gesetzgebung.
(APA)