Straßburg - Österreichs Wegweiserecht sollte Vorbildwirkung für die Europäische Union haben. Das forderte die SPÖ-EU-Abgeordnete Christa Prets am Dienstag am Rand des Plenums in Straßburg. Hier gelte das Prinzip, dass der Täter und nicht das Opfer das Haus verlassen müsse. Das gebe es in keinem anderen Land der Gemeinschaft. Stattdessen würden Frauenhäuser und ähnliche Einrichtungen gebaut. Das EU-Parlament stimmt heute über den Midterm-Review, also die Zwischenbilanz, des Daphne-Programmes ab. Dieses soll Gewalt gegen Frauen und Kinder bekämpfen. Prets' Resümee: Das Programm wirke und werde massiv in Anspruch genommen. Es gebe aber zu wenig Mittel, um allen Anträgen statt geben zu können. Lediglich zwölf Prozent der Anträge habe bisher entsprochen werden können. Jährlich würden fünf Millionen Euro ausgeschüttet. Initiiert wurde das Programm 1997, gestartet 2000. Künftig werde es pro Jahr eine zusätzliche Million Euro für die Bereiche Pädophilie und Genitalverstümmelung geben, sagte Prets. Österreich sei derzeit an 39 Projekten beteiligt und habe an vier Initiativen die Führung übernommen. (APA)