Auch die Sozialistische Jugend spricht sich für besonderen Schutz der Abtreibungskliniken aus
Redaktion
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Wien - Anlässlich der Abschlussveranstaltung der von
AbtreibungsgegnerInnen organisierten "Radtour für das ungeborene
Leben" am vergangenen Samstag auf dem Wiener Stephansplatz
protestierte die Sozialistische Jugend Wien gegen die AbtreibungsgegnerInnen.
"Das Ziel dieser
Leute ist die Entmündigung der betroffenen Frauen. Unter dem
Deckmantel des Einsatzes für das ungeborene Leben wird hier der
Versuch unternommen, eine der wichtigsten Errungenschaften der Frauen
in diesem Land in ihrem Kampf um Gleichberechtigung rückgängig zu
machen", so der Vorsitzende der Sozialistischen
Jugend Wien Ludwig Dvorak.
Unterstützung aus der Kirche
Massiv unterstützt würden "diese Sendboten
des Mittelalters" dabei von der Katholischen Kirche. "Der selbe
Verein, der behauptet, verantwortungsvoller Umgang mit Sexualität sei
am besten dann gewährleistet, wenn Jugendliche möglichst wenig von
Sex wissen würden, die gleichen Männer, die Frauen bis heute nicht
als gleichwertig ansehen, die selbe katholische Kirche die gegen jede
Form der Verhütung hetzt, spricht gleichzeitig Frauen das Recht ab,
eine ungewollte Schwangerschaft abzubrechen", sagte der
SJ-Vorsitzende.
Laun äußerte sich gewohnt reaktionär
Weihbischof Laun, der als Verstärkung für die
Pro-Life-AktivistInnen ebenfalls am Stephansplatz anwesend war,
sorgte in Diskussionen mit TeilnehmerInnen der Gegenveranstaltung für
heftige Reaktionen, als er u. a. forderte, "jedes auch ungeborene
Leben unter den selben Schutz des Gesetzes zu stellen". Den Einwand,
dies würde bedeuten, dass Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch
vornehmen ließen, dadurch mit einer Verurteilung wegen Mordes und
einer entsprechenden Bestrafung zu rechnen hätten, quittierte Laun
mit den Worten, dass dies "prinzipiell richtig sei", er sich aber
beim Strafmaß noch nicht festlegen wolle.
"Bei AbtreibungsgegnerInnen bricht der Wohlstand aus"
"Was wir brauchen, ist endlich ein wirksamer Schutz betroffener
Frauen gegen diese radikalen FanaktikerInnen", so Dvorak. Die
Bundesregierung unter Schüssel und Khol hätte für die Anliegen der Frauen nur Spott und Hohn
übrig: Während Frauenorganisationen mit massiven Budgetkürzungen
konfrontiert seien, bräche bei den AbtreibungsgegnerInnen dank
großzügiger Subventionsaufstockung neuerdings der Wohlstand aus. "Die
Sozialistische Jugend Wien fordert daher die Polizei in Wien auf, die
Belästigung und Terrorisierung von Frauen vor Abtreibungskliniken
durch FundamentalistInnen durch die Einrichtung einer Bannmeile zu
unterbinden. Es existiert ein entsprechender Beschluss des
EU-Parlaments, und nichts spricht dagegen, denselben wenigstens auf
Wiener Ebene umzusetzen", so Dvorak abschließend. (red)
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