Moskau - Russland will im UNO-Sicherheitsrat sein Veto gegen jeden Versuch einlegen, eine militärische Aktion gegen Irak zu legitimieren. "Wir hoffen, dass diese Frage nicht vor den Sicherheitsrat gebracht wird", sagte der russische Außenminister Igor Iwanow am Montagabend in Moskau. Dies würde notwendigerweise ein Veto Russlands nach sich ziehen, fügte Iwanow hinzu. Unterdessen will der irakische Vizepräsident Tarek Aziz am Dienstag am Rande des UNO-Weltgipfels in Johannesburg mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan über eine Rückkehr der Waffeninspektoren in den Irak sprechen. Bei Gesprächen mit dem irakischen Außenminister Naji Sabri sprach sich auch Iwanow für eine Rückkehr der UNO-Waffeninspektoren aus. Dies sei die Voraussetzung für eine Aufhebung der UNO-Sanktionen gegen Irak. Aziz hatte in Johannesburg eine solche Rückkehr nicht ausgeschlossen. Die UNO-Inspektoren sollen überprüfen, ob das arabische Land Massenvernichtungswaffen produziert oder besitzt. US-Außenminister Colin Powell hatte sich für eine Rückkehr der Inspektoren als ersten Schritt zur Lösung der Abrüstungskrise ausgesprochen. US-Vizepräsident Dick Cheney hatte dies zuvor als sinnlos bezeichnet und für präventive Maßnahmen gegen den Irak plädiert. US-Präsident George W. Bush hat sich bereits mehrfach für einen Machtwechsel in Bagdad ausgesprochen, jedoch betont, eine Entscheidung über die Umsetzung dieses Ziels sei noch nicht gefallen. Der Irak hatte im August den Vereinten Nationen (UNO) Gespräche über die Rückkehr der Inspektoren angeboten, die 1998 das Land verlassen hatten. Die UNO beharrt jedoch darauf, dass Irak die Inspektoren ohne Vorbedingungen einreisen lässt, bevor Gespräche über Detailfragen geklärt werden. (APA/AP/Reuters)