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Hochwasser der Mulde überflutet am 15.August den Eingang zum Dessau-Wörlitzer Gartenreich, Richtung Schloss und Park Luisium.

Foto: APA/dpa/Waltraud Grubitzsch
Dessau/Wörlitz - Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich leidet nach dem Hochwasser unter folgenschweren Umweltschäden. "Seit Sonntag wird der Park von schwarzem Wasser, einer mit Öl vermischten Fäkalienbrühe überschwemmt", sagte Abteilungsleiter Ludwig Trauzettel von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Das biologische Gleichgewicht des zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Parks werde kippen. Bedroht seien neben Bäumen und Pflanzen auch die Tierwelt. Über dem Park liege derzeit ein übler Gestank. Die Anlage liegt inmitten des Biosphärenreservates Mittlere Elbe. Die "Brühe" mit Frischwasser verdünnen "Ab Dienstag sollen zehn Hochleistungspumpen die Gewässer im Park mit Sauerstoff versorgen", sagte Trauzettel. Zudem versuchen Helfer mit Frischwasser die dreckige "Brühe" zu verdünnen. Nach Ansicht des Experten wird sich ein Fischsterben wahrscheinlich nicht vermeiden lassen. "Wir wissen noch nicht, woher das schwarze Wasser kommt. Aber viele Dörfer standen während der Flut unter Wasser. Vermutlich gelangte das dort abgepumpte Wasser über die Grabensysteme in den Hauptgraben des Wörlitzer Parkes", sagte Trauzettel. Auch Biber, Blesshühner, Enten und Schwäne seien nun bedroht. Neue Schäden noch nicht schätzbar Die Schäden durch den Fäkalieneinbruch sind nach Angaben des Experten noch nicht abschätzbar. Bisher bezifferte die Stiftung die unmittelbaren Flutschäden auf sieben Millionen Euro. Dabei blieb der Wörlitzer Park von der eigentlichen Flutkatastrophe verschont. Die zum Gartenreich gehörende Anlage in Dessau-Waldersee stand hingegen unter Wasser. Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) ließ den Garten ab 1764 als ersten Landschaftspark im englischen Stil auf dem europäischen Festland anlegen. (APA/dpa)