Panorama
Haftstrafe für steirischen Autofahrer nach Tod einer Italienerin
Fahrer bückte sich nach runtergefallenem Handy bei 150 km/h Fahrtgeschwindigkeit
Klagenfurt - Wegen fahrlässiger Tötung und schwerer
Körperverletzung unter besonders gefährlichen Umständen wurde ein
42-jähriger Knittelfelder am Montag am Landesgericht
Klagenfurt zu acht Monaten Haft verurteilt. Richter Manfred
Herrnhofer befand ihn schuldig, durch Raserei und unaufmerksames
Fahren einen Unfall verursacht zu haben, bei dem eine 40-jährige
Italienerin getötet und deren 47-jährige Schwester schwer verletzt
worden waren. Der Steirer erbat sich drei Tage Bedenkzeit.
Fahrer bückte sich nach runtergefallenem Handy
Am 18. März war der Mann mit seiner Lebensgefährtin auf dem
Heimweg von der oberitalienischen Stadt San Daniele. Im Bereich des
Autobahnknotens Villach fiel seiner Beifahrerin das Handy in den
Fußraum und er bückte sich bei Tempo 150 danach. Dadurch abgelenkt,
fuhr er mit seinem Chrysler Voyager einem italienischen Fiat Panda
auf, mit dem zwei Frauen aus Tarvis unterwegs waren. Richter
Herrnhofer: "Der Anprall war so wuchtig, dass die Fahrerin aus dem
Wagen geschleudert und getötet wurde." Ihre Schwester auf dem
Beifahrerplatz wurde schwer verletzt und leidet bis heute an den
Folgen.
0,24 Promille Alkohol im Blut
"Der Griff nach dem Telefon war ein Reflex", sagte der Steirer zur
Anklage. Riepl
nannte den Steirer hingegen "unbelehrbar", da ihm nach zwei Fahrten
im alkoholisierten Zustand bereits 1998 der Führerschein entzogen
worden war. Beim Unfall hatte er zwar ein druckfrisches Exemplar in
der Tasche, aber auch 0,24 Promille Alkohol im Blut. Herrnhofer sagte
dazu: "Durch Geldstrafen war der Mann nicht zu belehren. Die
gesetzlichen Limitierungen sollen Unfälle verhindern. Wer dagegen
verstößt, nimmt die Gefährdung anderer billigend in Kauf." (APA)