IT-Business
Studie: Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei IT-Sicherheit
Jedes dritte deutsche Unternehmen reagierte nicht auf 11. September
In Sachen Informations-Sicherheit klafft in
deutschen Unternehmen eine große Lücke zwischen Anspruch und
Wirklichkeit. Das ist das Ergebnis einer Studie der
"Informationweek", die das Marktforschungsinstitut Mummert+Partner am
Montag in Hamburg vorgestellt hat. Über alle Branchen hinweg geben
die Unternehmen in Deutschland der IT-Sicherheit zwar die höchste
Priorität, doch fast ein Drittel (31,6 Prozent) habe auf die
Ereignisse des 11. September überhaupt nicht reagiert. In
Großbritannien und den USA hätten dagegen nur 20,4 beziehungsweise
14,4 Prozent der befragten Firmen keine Schritte unternommen, um sich
gegen Angriffe besser zu schützen.
Zeit ist kostbar
Als größtes Hindernis beim Aufbau von Sicherheitsmaßnahmen
bewerten danach 72,3 Prozent der Befragten schlichten Zeitmangel. Ein
zu geringes Budget beklagten 54,5 Prozent, die Komplexität der
Technologie 31,9 Prozent als Hinderungsgrund. Allerdings hätten
ausgerechnet die Unternehmen mit dem höchsten Sicherheits-Anteil am
IT-Budgets am häufigsten die fehlenden Gelder als Hauptbarriere für
eine effiziente IT-Sicherheit angegeben.
Sicherheit
Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen war laut Studie im
vergangenen Jahr von einem oder mehreren Sicherheitsverstößen
betroffen. Das größte Risiko kam dabei von innen: In 31,5 Prozent der
Fälle waren autorisierte Benutzer, in 20,9 Prozent nicht autorisierte
Benutzer und ehemalige Mitarbeiter die Verursacher. Insgesamt 35,7
Prozent der Angreifer nutzten Schwachstellen im Betriebssystem, in
rund 25 Prozent der Fälle war menschliches Versehen die Ursache.
Jedes zehnte Unternehmen konnte nicht angeben, wie die Attacken
durchgeführt wurden.
Umfrage
Für die seit 1998 regelmäßig erarbeitete Studie "IT-Security"
wurden von April bis Juni 2002 IT-Leiter und
Sicherheitsverantwortliche von über 8.000 Unternehmen aus 50 Ländern
befragt, darunter 828 Unternehmen aus Deutschland. Die Umfrage
erfolgte von der "Informationweek", die Analyse der Daten für
Deutschland erfolgte mit Unterstützung von Mummert+Partner.
(APA)