In Florida sollen erstmals vier solche Fälle aufgetreten sein - auch Bluttransfusionen könnten zu Ansteckung führen
Redaktion
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Washington - In den USA sind nach ersten Erkenntnissen
erstmals Patienten durch eine Organtransplantation mit dem
West-Nil-Virus infiziert worden. Nach Medienberichten vom Sonntag
untersuchen die Gesundheitsbehörden im Bundesstaat Florida vier
Fälle. Auch die Möglichkeit einer Infektion durch Bluttransfusionen
wird untersucht. Das Virus wird normalerweise durch Mücken
übertragen.
Die Opfer
Die vier Patienten erhielten alle Organe von einem Spender, und
mindestens einer habe sich nach ersten Tests mit dem Virus infiziert,
berichtete die "New York Times". Die drei anderen hätten eine für die
West-Nil-Infektion typische Gehirnhautentzündung. Einer der Patienten
sei gestorben.
Bei einem 63-Jährigen in Miami sind sich die Gesundheitsbehörden
ziemlich sicher, dass er sich nicht durch einen Mückenstich
infizierte. Er sei schon seit Wochen im Krankenhaus gewesen, wo die
Gefahr eines Mückenstichs äußerst gering sei. Da der Organspender vor
seinem Tod im Bundesstaat Georgia mehrere Bluttransfusionen erhielt,
untersuchen die Behörden nun auch, ob das Virus durch Transfusionen
übertragen werden kann.
Ausbreitung
Das vor drei Jahren in New York erstmals aufgetauchte Virus hatte
sich in diesem Jahr in den USA dramatisch ausgeweitet. 28 Menschen
starben an der Infektion. Die Gesundheitsbehörde CDC hat über 500
Infektionsfälle bei Menschen registriert. Das Virus ist mittlerweile
in allen Staaten östlich der Rocky Mountains aufgetaucht. Experten
erwarten, dass noch hunderte Menschen besonders im Süden des Landes
infiziert werden, bevor die Mücken-Saison dort im November zu Ende
geht.
Das Virus ist hauptsächlich für ältere und immungeschwächte
Menschen gefährlich. Die meisten Infizierten leiden lediglich unter
leichten grippeähnlichen Symptomen oder spüren überhaupt nichts. (APA/dpa)
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