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Hamburg - Nach massiven Preiserhöhungen für Rohkakao müssen die Konsumenten damit rechnen, dass Schokolade teurer wird. "Kakao ist ein wesentlicher Rohstoff für alle Schokolade-Produkte und im Ausland hat die Süßwarenindustrie teilweise bereits reagiert", sagte Rodger Wegner vom Verein der am Rohkakaohandel beteiligten Firmen in Hamburg. Eine Preiserhöhung für Schokolade sei notwendig, da in Deutschland das Preisniveau ohnehin niedrig sei. Die Verbraucher haben lange vom niedrigen Weltmarkt- Preis für Kakao profitiert. Noch zu Beginn des vergangenen Jahres kostete eine Tonne Kakao 500 bis 600 Pfund (787 bis 944 Euro), was im langfristigen Vergleich sehr niedrig war. Seitdem haben sich die Preise auf rund 1.400 Pfund (2.203 Euro) je Tonne mehr als verdoppelt. Weltmarkt umgeschlagen "Der Weltmarkt ist in den vergangenen beiden Jahren umgeschlagen", sagte Wegner. Während zuvor mehr Kakao produziert als verbraucht wurde, übersteigt nun die Nachfrage das Angebot - die Ware ist knapp. Bei einem Weltbedarf von 2,8 Mill. Tonnen produzieren die Anbauländer gegenwärtig rund 100.000 Tonnen zu wenig, die aus den Lagerreserven entnommen werden müssen. Zudem hat ein britisches Kakao-Handelshaus große Mengen aufgekauft und damit den Preis weiter in die Höhe getrieben. Der österreichische Süßwarenhersteller Manner hat mit 1. Juli seine Preise für Produkte mit relevantem Kakao-Anteil bereits erhöht, beispielsweise für Casali Rum-Kokokos-Dragees, Ildefonso Pralinen, oder Napoli Drageekeksi. Die Preise für Manner-Schnitten seien von der "Kakao-Hausse" nicht betroffen und deshalb unverändert geblieben, hatte Manner vergangene Woche mitgeteilt. (APA/dpa)