Nairobi - Uganda hat seinen Truppenabzug aus dem
Bürgerkriegsland Kongo nahezu abgeschlossen. Dies berichteten lokale
Radiosender am Sonntag unter Berufung auf einen Armeesprecher. Auf
Drängen der UNO-Mission für Kongo (MONUC) seien noch etwa 1000
Soldaten rund um die Ortschaft Bunia zurückgelassen worden.
In der ostkongolesischen Stadt war es Anfang des Monats zu
heftigen Kämpfen zwischen verschiedenen Volksgruppen mit mehr als 110
Toten gekommen. Die ugandischen Soldaten sollen für eine
Stabilisierung der Lage sorgen.
Uganda und Ruanda haben bisher Rebellen im Osten und Norden des
Kongos unterstützt. Angola, Namibia und Simbabwe sind hingegen
Alliierte der kongolesischen Regierung in Kinshasa. Der Abzug aller
fremden Truppen ist Bestandteil eines Friedensabkommens, das die
Kriegsparteien 1999 in Lusaka (Sambia) schlossen. Es wurde bisher
ständig gebrochen.
Auch ein Anfang des Monats zwischen Ruanda und Kongo geschlossenes
Abkommen wurde noch nicht realisiert. Darin verpflichtete sich Ruanda
zum Abzug seiner auf bis zu 40.000 Soldaten geschätzten Truppen
innerhalb von 90 Tagen. Voraussetzung dafür ist die Entwaffnung der
Hutu-Rebellen, die im Kongo-Konflikt auf Seiten der Regierung in
Kinshasa stehen. Als Beteiligte am Völkermord in Ruanda 1994 waren
sie nach dem Genozid in das Nachbarland geflüchtet. (APA)