Das Kronohäktet

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Die Eingangshalle

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Heute können dort Erlebnisurlauber Ferien machen - ganz freiwillig. Im Knast inmitten der schwedischen Hauptstadt Stockholm kann man seit 1989 urlauben. Zur Verfügung stehen in 92 Zellen, ausgestattet mit modernen Badezimmern, Telefon, Radio und TV. Überbleibsel von der Knastära sind beispielsweise die schweren Eisentüren, zu denen heutzutage natürlich jeder Insasse einen Schlüssel erhält, und die vergitterten Fenster. Statt Wasser und Brot gibt es köstliche Menüs.

Der Wärter schiebt den Teller längst nicht mehr durch eine kleine vergitterte Klapptür, ohne Vorankündigung und recht lieblos. Nein, heutzutage klopft er höflich an und rollt ein Tablett herein. Sogar ein Lächeln ist drin. Und wo einst die harten Pritschen standen, liegt der Gast nun gemütlich und weich. Und: Früher war zwar alles umsonst, dafür kann man heute gehen, wann man will.

Ab 1835 auf der Halbinsel Langholmen errichtet, nahm das Gefängnis irgendwann Mitte des Jahrhunderts seine ersten Klienten auf. Der letzte Insaße verließ 1972 seine Zelle. Wer das Bedürfnis hat, seine müden Knochen ein wenig zu strecken und dabei vor einer morgengymnastischen Gag-Variante nicht zurückschreckt, kann seinen Körper im Gefängnishof ertüchtigen - selbstverständlich in Sträflings-Outfit.(red)