Eine Leserin hat uns auf eine, wie sie meint, ausgesprochen frauenfeindliche Werbung, die noch dazu sehr breit gestreut ist, aufmerksam gemacht. Und wir teilen ihre Meinung!

Das Humboldt Fernlehr Institut hat in verschiedenen Printmedien ein Inserat geschalten, bei dem eine deutliche Geschlechtersegregation auffällt:

Während Mann sich angesprochen fühlen kann, wenn es um Berufe wie
Web-Master
NetzwerkAdministrator NT
Polier
Umweltmanager
Internet Allrounder
Grafik Designer am PC
Geschäftsführer
Betriebswirt
Autor
oder Buchhalter handelt, darf Frau wohl die "geschlechtsneutralen Berufe" und Kurse besuchen, wie zum Beispiel
Astrologie
Grafik und Zeichnen
Hauptschulabschluss
Marketing
oder Kindererziehung.

Oder gar die doch für Frauen so "geeigneten Berufe" wie ChefsekretärIN und SekretärIN.

Herr Nettig, der dieses Inserat immer mit seinem Bild und seiner Unterschrift zeichnet, hat auf ein diesbezügliches Mail unserer Leserin nie geantwortet.

Ein Fortbildungsinstitut, das auf geschlechtersensible Sprache keinen Wert legt, ist eher ein Fort-der-Männerbastionen- denn ein Bildungsinstitut. Bezeichnungen, Adressierungen haben neben Signalwirkung einen Funktionswert, über den sich Gemeinschaft konstituiert, zu der, wird mensch angesprochen, sie/er sich zählen oder ausschließen kann. Insofern ist es wichtig, welche Form gewählt wird, sie bestimmt den Inhalt mit. In der Wissenschaft und der Bildung hat mensch das erkannt: das Humboldt Institut hinkt da kränklich hinterher. Wir bedauern! (red)