Improvisation ist das Thema, nicht aber der Stil, den Philippe Liorets Komödie Mademoiselle antreibt: Die bürgerliche Claire (Sandrine Bonnaire) begegnet Pierre (Jacques Gamblin), einem Stegreifschauspieler, vornehmlich auf Betriebsfeiern, Hochzeiten, und Ähnlichem.

Der Zufall bringt sie einander näher, und über einen Tag und eine Nacht hinweg werden sie zum Paar, erdichten sich ihre eigene Geschichte, spielen die Rollen der Verliebten.

Doch wo alles Möglichkeit sein soll, ist in Wahrheit einiges papierenes Drehbuch - immerhin entgeht Lioret zumeist dem Pathos und schifft seinen Film mithilfe zweier souveräner Darsteller leichthändig an einem symbolträchtigen Leuchtturm vorbei. (DER STANDARD, Printausgabe, 19.7.2002)