Boxster als Antidepressivum,

als Motivationsmaschine? Gewiss, aber auch und vor allem für Porsche selbst. Denn als der knackige Roadster 1996 auf den Markt kam, stand es mit dem Unternehmen ganz schlecht. Sechs Jahre später sieht das ganz anders aus, Porsche blieb nicht nur selbstständig, sondern mauserte sich zum profitabelsten Autokonzern der Welt. In Erwartung der dritten Modellbaureihe, des Geländewagens Cayenne, verzeichnet man den höchsten Auftragsbestand der Geschichte.

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Ein Gutteil des Erfolgs geht auf das Boxster-Konto.

Dass der nicht nur technisch, sondern auch formal gelungen ist, bestätigt der Umstand, dass er unverändert gut aussieht. "Was, schon sechs Jahre alt?", fragt man sich unwillkürlich - da werden Autos normalerweise durch ein ganz neues Modell ersetzt. Bei Porsche gehen die Uhren anders, und so belebt man das Interesse mit einem dezenten Facelift.

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Die kleinen Retuschen

an Bug und Heck bewirken, dass die Silhouette etwas gestreckter wirkt. Fahrwerkstechnisch hat die Basisversion den Unterbau des Boxster S bekommen, dessen eigenes wiederum optimiert wurde, soweit das halt bei einem optimalen Fahrwerk möglich ist.

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Auch motorisch hat sich was getan.

Die Leistung wurde um je acht PS angehoben auf 228 bzw. 260 PS, im Gegenzug verringerte sich der Durst um zwei Prozent. Damit das auch akustisch stimmig wirkt, haben die Soundtüftler Überstunden gemacht. Resultat: passt.

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Man muss dieses Auto nicht sportlich fahren,

aber man kann es - und sollte es, wo sich wirklich Gelegenheit bietet. Im Kurvenreich jedenfalls hinter Rom, Albaner Berge und so, zeigte sich dieser Porsche seines großen Namens würdig, die Boxster sind ungemein gut ausbalanciert.

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Speziell für den "S" gilt das anzuführen,

und auch dies: dass nämlich der den Höllenhund von 1975, den 911 Turbo, in der Leistung egalisiert, in Topspeed sogar abhängt. Unterschied: Den Turbo sollten auch heute besser nur Könner steuern, der Boxster hingegen kann auch von Laien locker pilotiert werden - ohne Gefährdung der automobilen und anderen Umwelt. Rasseschäfer statt Cerberus also.

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Insgesamt

sitzt dieser Wagen wie ein Handschuh. Apropos: Porsche wird nicht müde zu betonen, dass es im Boxster jetzt auch ein Handschuhfach gibt. Und einen Becherhalter. Sie werden darüber schmunzeln, so was ist in jeder Billigkiste drin.

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Doch wo Zweck (Sportwagen)

vor Mittel (Sportwagen) geht, werden solche Details als Errungenschaften zelebriert. Und es steckt auch hier viel Hirnschmalz drin, wenn man sieht, dass die Dose im Halter vom kühlen Wind aus den Lüftungsdüsen auf Kühltemperatur gehalten wird. Mit 51.307 EURO kostete der Boxster bisher, der S 61.045 EURO. Laut Importeur werden die Neuen marginal drüberliegen. Ab September in Österreich. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL)

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Porsche Österreich

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