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Peter Meyer hat einen Rücktritt lange ausgeschlossen.

Foto: apa/Jan-Philipp Strobel

Frankfurt - Lange hatte er es nicht für nötig gehalten, nun zieht Peter Meyer, Präsident des deutschen Automobilclubs ADAC doch die Konsequenzen aus der ruchbar gewordenen Manipulation bei der Wahl zum Lieblingsauto des Jahres. Meyer war seit 2001 Präsident des Autoclubs. Als die Sache bekannt geworden war, hatte Meyer der "Bild"-Zeitung  erklärt, dass er nicht an Rücktritt denke: "Wenn der Wind von vorne kommt, muss man das auch mal aushalten können. In diesem Fall bin ich auch der Garant für die Aufklärung in der Sache." "Für Fehler und Manipulationen von hauptamtlichen Führungskräften, denen gemäß ADAC Satzung die Besorgung der laufenden Geschäfte obliegt, möchte ich nicht länger alleine verantwortlich gemacht werden", erläutert Meyer nun Mitteilung.

Laut Recherchen der Süddeutschen Zeitung (SZ) hat der ADAC nicht nur die Teilnehmerzahlen manipuliert, um so vorzutäuschen, dass an der Wahl sehr viele Autofahrer und Mitglieder teilgenommen haben. Mittlerweile ist offiziell bekannt, dass auch die Rangfolge verändert worden ist, wie die SZ zuvor schon berichtet hatte. Wie die Wirtschaftsprüfungsfirma Deloitte am Montag mitteilte, waren die Ergebnisse 2014 wie auch in den Jahren zuvor manipuliert. Gründe seien sowohl vorsätzliche Veränderungen wie auch eine technisch fehlerhafte Verarbeitung der Daten. Daimler, BMW und Volkswagen werden nun alle vom ADAC in den vergangenen Jahren vergebenen "Gelben Engel" zurückgeben.

Der Skandal um gefälschte Zahlen beim ADAC-Autopreis "Gelber Engel" hat bekanntlich immer größere Dimensionen angenommen. Ex-Kommunikationschef Michael Ramstetter schönte nach eigener Aussage nicht nur 2014, sondern auch die Jahre zuvor bei der Umfrage zum Lieblingsauto der Deutschen die Zahlen. Der Club kündigte umfassende Aufklärung an und will zudem seine Strukturen reformieren und für mehr Transparenz sorgen.  (Reuters/red, derStandard.at, 10.02.2014)