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Demonstranten in Bilbao

Foto: AP/Bilbao

Bilbao - Tausende Menschen haben in Spanien für die Rechte der hinter Gitter sitzenden Mitglieder der baskischen Separatisten-Organisation ETA demonstriert. Die Kundgebung wurde am Samstagabend in der baskischen Metropole Bilbao von vielen ranghohen Politikern der Region angeführt. Unter anderem nahmen an dem Marsch auch Schauspieler wie Pilar Bardem, Mutter von Oscar-Preisträger Javier Bardem, der frühere UNESCO-Generalsekretär Federico Mayor Zaragoza sowie auch französische Abgeordnete und Politiker der irisch-republikanischen Partei Sinn Fein teil.

Der von der Gefangeneninitiative "Herrira" organisierte Protest stand unter dem Motto "Menschenrechte, Entschlossenheit, Frieden". Zwischenfälle wurden zunächst nicht gemeldet. "Herrira" fordert, dass die mehr als 700 ETA-Häftlinge in Gefängnisse des Baskenlandes zurückgeführt werden, um unter anderem die Verwandten-Besuche zu erleichtern. Die Gefangenen wurden über Anstalten in ganz Spanien verteilt, um die Kommunikation unter ihnen zu erschweren.

Die ETA wurde 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur gegründet und bekämpfte den spanischen Staat auch nach der Rückkehr zur Demokratie im Jahr 1975 mit dem Ziel eines unabhängigen Staates im Baskenland weiter. Bei ETA-Anschlägen wurden mehr als 800 Menschen getötet. Im Oktober 2011 verkündete die Organisation zwar die "definitive Beendigung" ihres bewaffneten Kampfes. Sie gab jedoch weder die Waffen ab, noch löste sie ihre Strukturen im Untergrund auf. Madrid ist der Ansicht, die ETA befinde sich in der "Endphase". (APA, 12.1.2013)