Lenker in den Fahrzeugen der Wiener Linien haben aus zwei Gründen das Recht, Passagiere zu verweisen.
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Wien – Die Wiener Linien haben einen Vorfall überprüft, der sich am Dienstagvormittag in einem Bus der Linie 13A zugetragen hatte. Wie die Tageszeitung Die Presse berichtete, verwies der Lenker eine Frau mit ihrem schreienden Kleinkind des Fahrzeugs. Aus Sicherheitsgründen, wie eine Sprecherin der Wiener Linien am Freitag auf APA-Anfrage betonte. Man habe mit dem Fahrer gesprochen und kein Fehlverhalten seinerseits feststellen können.

Grundsätzlich haben Lenker in den Fahrzeugen der Wiener Linien aus zwei Gründen das Recht, Passagiere zu verweisen: einerseits, wenn diese gegen die Hausordnung oder gegen die Beförderungsbedingungen verstoßen, andererseits, wenn ihre Weiterbeförderung gefährliche Situationen heraufbeschwören würde. Genau das dürfte nach Darstellung der Wiener Linien das Problem gewesen sein: Der Schilderung des Lenkers zufolge war das seiner Einschätzung nach etwa vier bis fünf Jahre alte Kind bereits schreiend mit seiner Mutter in den Bus gestiegen. Die beiden hatten sich auf den Sitzplatz direkt hinter dem Fahrer gesetzt. Als das Kind etwas haben wollte, das ihm seine Mutter verweigert habe, habe dies verstärkt Geschrei ausgelöst.

Gespräch gesucht

Der Lenker, der sich in seiner Konzentration gestört fühlte, habe zunächst mit der Mutter das Gespräch gesucht und ihr empfohlen, die Situation insofern zu verändern, als sie mit dem Kind frische Luft schnappe. Das habe die Frau abgelehnt. Zwei oder drei Stationen weiter habe er die beiden dann aus dem Bus gewiesen. Laut Wiener Linien fühlte er sich in seiner Konzentration dermaßen eingeschränkt, dass er den Bus nicht mehr sicher hätte pilotieren können. Die Lenkerinnen und Lenker seien für die sichere Beförderung der Fahrgäste verantwortlich, wurde betont. Nicht zuletzt deshalb habe sich der Buschauffeur korrekt verhalten.

Die Reaktion des Busfahrers hatte unter anderen Passagieren Proteste ausgelöst. (APA, 10.5.2024)