Die Ukraine hat mit dem Einlenken eines großen Teils der Republikaner im US-Repräsentantenhaus in Sachen Unterstützungspaket eine neue Lebenslinie erhalten. Der Speaker Mike Johnson, an sich eher einer vom rechten Flügel, wurde durch die US-Geheimdienstberichte über die Absichten Putins für Europa überzeugt. Kernaussage: Bei der Ukraine macht er nicht halt.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow
Gefährliche Drohungen: Russlands Außenminister Sergej Lawrow.
IMAGO/Vyacheslav Prokofyev

Aber eigentlich braucht man dazu längst keinen Geheimdienst mehr. Das Putin-Regime sagt mit größter Offenheit, was es wirklich will: Unsicher sei höchstens das Schicksal der Westukraine, so der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit mehreren russischen Radiosendern. Ansonsten werde es nur eine Ukraine geben, "die wahrhaft russisch ist, die Teil der russischen Welt sein will, die Russisch sprechen will und ihre Kinder erzieht. Etwas anderes steht gar nicht zur Debatte."

Ja, natürlich, Russland wolle nicht, dass die Nato an die Grenzen Russlands heranreicht, sagte Lawrow. Das ist der alte, erlogene russische Vorwand für den Überfall auf die Ukraine. Es gibt – auch und gerade in Österreich – nicht wenige Leute, die das nachplappern. Obwohl die Nato nie auch nur nennenswerte Truppen oder gar Atomwaffen in der Nähe der russischen Grenze stationiert hatte. Aber Lawrow sagte es mit nackter Brutalität: Die Ukraine ist "Russki Mir" – "russische Welt" – und nichts anderes. Und was sonst noch russisch ist, das werdet ihr schon sehen. (Hans Rauscher, 22.4.2024)