Taylor Swift Swifties Fernando Alonso
Mit jedem Zoll kein "Boxenluder", sondern eine selbstbewusste Freundin hoher PS-Zahlen: Taylor Swift, der man einen Abstecher ins Fahrerlager der Formel 1 nachsagt – den wiederum ihre Songlyrik zu bestätigen scheint.
AFP/ROBYN BECK

Es will Taylor Swift nicht gelingen, uns "Swifties" – auch angehenden wie dem Autor dieser Zeilen – noch länger Sand in die Augen zu streuen. Sie kann in US-amerikanischen Football-Stadien herumzappeln, so viel sie will. Sie mag vor den Augen der Weltjugend Leichtbier schlürfen oder ihrem "Langzeitlover" (Copyright DER STANDARD) Joe Alwyn den Stinkefinger im Rückspiegel zeigen. Ganz zu schweigen von The-1975-Sänger Matty Healy. Dem bescheinigt sie auf dem neuen Album gerade einmal die Ausdauer eines Golden Retriever. Gut gebellt, du Cockerspaniel-blonde Göttin!

Doch damit hat Taylor Swift uns Swifties hinters Licht geführt. Erhellung ins Dunkel ihrer Machenschaften bringt ausgerechnet sie selbst. Wie uns für gewöhnlich gut informierte Kreise mitteilen, singt Swift in dem Stück "Imgonnagetyouback" folgende demaskierende Verse: "Small talk, big love, act like I don't care what you did / I'm an Aston Martin that you steered straight into the ditch / Then ran and hid".

Regelmäßig auf dem Treppchen

Wer fährt einen Aston Martin und landet dabei garantiert nicht im Straßengraben, sondern regelmäßig auf dem Siegertreppchen der Formel 1? Richtig, Fernando Alonso. Der iberische Bändiger unzähliger Pferdekräfte sonnt sich im Besitzerstolz. Auf einem aktuellen Tiktok-Video lauscht der Weltmeister von 2005/06 Taylor Swifts klug verklausulierter Beichte. Bei Erreichen der neuralgischen Textstelle führt er spitzbübisch den Finger an den Mund. Der Gentleman genießt. Und zeigt.

Erinnerung ist nicht bloß "a Reifnspur" im Flüssigasphalt. Dankenswerterweise führt Swift über alle Wechselfälle, die ihr in der Liebe passieren, Tagebuch. Darin reimt es sich nach Herzenslust. Diese Frau verkauft nicht nur Zillionen von Platten und Streams, sie nimmt auch der Männerfantasie des Boxenluders das Abgeschmackte, diesen ranzigen Geruch nach altem Gummi. Diese Popgöttin gehört nicht auf den Olymp, sie ist eine von uns. Nicht Äther umspielt ihre Haut, es ist der Dunst von Benzin mit hoher Oktanzahl. Am Tage gehört Taylor uns, ihren Swifities. Nur nachts trifft man sie an im Milieu der Reifenhochstapler. (Ronald Pohl, 23.4.2024)