Kirsten Dunst brilliert als Kriegsfotografin Lee in Alex Garlands
Kirsten Dunst brilliert als Kriegsfotografin Lee in Alex Garlands "Civil War", der ab Donnerstag im Kino zu sehen ist.
AP

Kirsten Dunst hat ein unverwechselbares Gesicht. Aus schmalen, eisblauen Augen sieht sie durchdringend, manchmal fast schon verschlagen, in die Kamera. Eine Meisterschaft dieses Blicks kann man ab Donnerstag im Kino bewundern. In Alex Garlands fesselndem Politfilm "Civil War" spielt Dunst eine Kriegsfotografin, die ihrer Arbeit in einem vom Bürgerkrieg zerrissenen Amerika nachgeht. Dabei begegnet sie einem brutalen Soldaten, gespielt wird er von ihrem Ehemann Jesse Plemons. Die kleine, bemerkenswerte Rolle habe Plemons über sie bekommen, meinte Dunst jüngst in einem Interview. "Der Schauspieler fiel aus, und ich sagte, Jesse ist eh hier, bei den Kindern."

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Seit 2016 sind Dunst und Plemons ein Paar. Während der Dreharbeiten zur Serie "Fargo" haben sie sich kennengelernt. Da war Dunst schon ein großer Star, Plemons gerade auf dem Weg dahin. Dunsts Karriere begann im Kindesalter, der Kinodurchbruch kam 1994 mit zwölf Jahren: In "Little Women" spielte sie die naseweise kleine Schwester von Winona Ryder, in "Interview mit einem Vampir" teilte sie sich die Leinwand mit Brad Pitt und Tom Cruise. Sie sei die absolute Prinzessin in diesem Film gewesen, erinnert sie sich.

Kirsten Dunst und Ehemann Jesse Plemons sind seit 2016 ein Paar und haben zwei Kinder.
Kirsten Dunst und Ehemann Jesse Plemons sind seit 2016 ein Paar und haben zwei Kinder.
AFP/VALERIE MACON

Keine traurigen Mütter

Prinzessin war sie auch bei Sofia Coppola, etwa in "Marie Antoinette". Eingeschlagen hat aber ihre erste Coppola-Rolle in "The Virgin Suicides", wodurch sie 1999 zum umschwärmten Teenie-Star wurde. Dreimal haben Coppola und Dunst miteinander gedreht, bis heute sind sie befreundet.

Das Rollenrepertoire der US-Schauspielerin mit deutschem Pass ist beachtlich. Neben den Schwestern, Cheerleadern und Love-Interests, etwa im Publikumshit "Spider-Man", für den sie (erfolglos) aufgefordert wurde, ihre unregelmäßigen Zähne zu richten, spielte sie auch Rollen, für die man Preise bekommt: Als depressive Braut in Lars von Triers "Melancholia" gewann sie 2011 in Cannes, und sie sprach über ihre eigenen Depressionen. Für Jane Campions "The Power of the Dog" erhielt sie 2022 eine Oscarnominierung.

Madman Films

Danach seien ihr aber nur noch Rollen von traurigen Müttern angeboten worden. Das liegt wohl daran, dass die fast 42-Jährige – und das ist in Hollywood rar – so alt aussieht, wie sie ist. Bisher hält sie dem Druck der Schönheitsindustrie stand: "Ich werde mein Gesicht nicht verschandeln, sodass ich aussehe wie ein Freak. Lieber werde ich alt und spiele gute Rollen", sagt Dunst dazu. Der Erfolg gibt ihr recht. (Valerie Dirk, 17.4.2024)