Kater steht im Schnee
Kater Findus erkundet den Schnee in der Stadt Salzburg.
Martina Meisnitzer

Nachdem am Wochenende die Temperaturen in manchen Orten Österreichs auf bis zu 30 Grad geklettert waren, ist man nach dem Wetterumsturz in Kärnten und Salzburg auch in tiefen Lagen wieder mit Schnee konfrontiert. In der Stadt Salzburg fielen am Mittwoch bereits in der Früh dicke Flocken. Im Flachgau sorgte der Schneefall im Frühverkehr für Verkehrsbehinderungen. Auf vielen Einfahrtsstraßen in die Stadt Salzburg staute es sich.

In Kärnten sorgte der teilweise starke Schneefall schon am Dienstagnachmittag für mehr als hundert Einsätze von Rettung und Feuerwehr. Einige Autos kamen von der Fahrbahn ab, etwa auf der Karawankenautobahn (A11) und der Loiblpass-Bundesstraße. Auf fast allen höher gelegenen Straßen herrschte Schneekettenpflicht, die Wurzenpassstraße (B109) musste wegen starken Schneefalls sogar gesperrt werden, teilte die Polizei mit. Hauptsächlich galt es, umgestürzte Bäume von der Straße zu räumen oder Fahrzeuge zu bergen. Rund 2.500 Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Betroffen waren primär die Bezirke Villach-Land, Spittal, Klagenfurt-Land und Feldkirchen.

Dass die Störfront nicht nur für kühlere Tage, sondern auch für Niederschlag in beinahe ganz Österreich sorgen wird, haben die Experten von Geosphere Austria bereits am vergangenen Donnerstag prognostiziert. Die extremen Temparaturunterschiede in einigen Orten Österreichs überraschten dann doch. Am Montag traf eine Kaltfront auf Österreich und brachte Regenschauer, stellenweise Gewitter und überall deutlich kühlere Luft.

"Ausdruck der Klimakrise"

Am Sonntag ergab das Aprilwetter noch ein komplett anderes Bild: Gleich 16 der 280 Wetterstationen von Geosphere Austria verzeichneten da Temperaturen von mindestens 30 Grad. Spitzenreiter war Deutschlandsberg in der Steiermark mit 31,7 Grad – ein neuer Aprilrekord für die Steiermark, berichtete Geosphere Austria am Montag. Keine 48 Stunden später schneite es in Deutschlandsberg bei einem Grad. "Ein Wettersturz fast wie in Nordamerika", kommentierte ORF-Meteorologe Daniel Schrott auf X, ehemals Twitter. Auf die Entgegnung eines Users, es sei normales Aprilwetter, konterte Schrott: Der Schneefall in Teilen der Steiermark und in Kärnten sei normaler als die extremen Temperaturen vom Sonntag, "die eine Zäsur und Zeitenwende darstellen. Nicht der Schnee ist das Problem, das, was davor war, ist Ausdruck der Klimakrise."

Von 30 auf null Grad in Villach

Einen neuen Bundeslandrekord für April gab auch in Kärnten – mit 30,9 Grad in Villach. Am Dienstag nach der Kaltfront dann der Temperatursturz: In Villach-Lind wurden 0,8 Grad und fünf Zentimeter Neuschnee gemessen. "Übrigens die zweithöchste Schneedecke in diesem Jahr", schreibt die Wetterstation Villach auf X. "Die Bilder wirken irgendwie surreal nach dem Hitzesonntag."

Schnee in Villach, wo am Sonntag noch ein Temperaturrekord gebrochen wurde.

Das kalte Wetter ist auch noch nicht vorbei. Am Mittwoch dominieren in den meisten Landesteilen bis zum Abend dichte Wolken, heißt es von Geosphere. Chancen auf Sonnenschein sind im äußersten Osten und Südosten am größten. Mit den Wolken muss außerdem bei einer Schneefallgrenze zwischen 800 und 1.200 Meter mit Regen und Schauern gerechnet werden, vor allem von Vorarlberg entlang der Alpennordseite bis nach Oberösterreich und ins westliche Niederösterreich. Am nördlichen Alpenrand regnet es auch länger anhaltend. Der Wind aus West bis Nord weht mäßig, in exponierten Lagen auch lebhaft bei zwei bis acht Grad in der Früh. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen sechs bis 14 Grad.

Ein Störungseinfluss sorgt auch am Donnerstag im gesamten Ostalpenraum für zahlreiche dichte Wolken, die bei einer Schneefallgrenze zwischen 600 und 1.200 Meter wiederholt Regenschauer bringen. Mitunter können sich sogar Graupelschauer in die Niederschläge mischen. Längere sonnige Abschnitte bleiben eher die Ausnahme. Der Wind kommt aus West bis Nordwest und weht vor allem in den Föhntälern im Süden sowie im Wiener Becken und am Alpenostrand mäßig bis lebhaft. Die Frühtemperaturen pendeln zwischen minus eins bis plus sechs Grad, tagsüber sind vier bis 13 Grad drinnen.

Auch am Freitag bleibt Österreich im Einfluss eines Tiefdruckwirbels und kalter Luftmassen aus dem Norden Europas. Damit gibt es vor allem nördlich des Alpenhauptkamms sowie im Norden und Osten wiederholt dichte Wolken, die bei einer Schneefallgrenze um 1.000 Meter auch Regen und Regenschauer bringen. Weiter im Süden und Südosten zeigt sich hingegen die Sonne öfter und auch länger. Kurze Schauer beschränken sich hier auf das Bergland. Der Wind aus West bis Nord weht schwach bis mäßig bei Frühtemperaturen zwischen minus eins und plus drei Grad. Tagsüber werden neun bis 14 Grad erreicht. (APA, ruep, 17.4.2024)