Wien – März, April und Mai haben heuer sehr starke Wetterschwankungen gebracht, von Frost und Schnee bis Sommerhitze. In der Endbilanz ergibt das für den Frühling 2016 Werte ziemlich genau im Bereich des vieljährigen Mittels: Die Gesamttemperatur war etwa 0,5 Grad über dem Durchschnitt berichtete die ZAMG am Freitag. Niederschlag und Sonnenscheindauer lagen rund ein Prozent darunter.

Minus 15 bis plus 32,5 Grad

Schon die Extremwerte der Temperatur zeigen, wie unterschiedlich das Wetter in diesem Frühling war: Der Tiefstwert in bewohnten Regionen lag bei minus 15,2 Grad (am 9. März in Lech am Arlberg), der Höchstwert bei 32,5 Grad (am 22. Mai in Salzburg/Freisaal). Derart große Schwankungen sind zwar typisch für den Frühling, dennoch war 2016 in mancherlei Hinsicht "sehr ungewöhnlich", sagte Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Polare Kaltluft im April

Außergewöhnlich waren besonders die Schneemengen Ende April im Süden Österreichs. Am 28. April lagen in Klagenfurt 15 Zentimeter Schnee und in Bad Eisenkappel 31 Zentimeter. "Derart große Neuschneemengen gab es in der zweiten Aprilhälfte in den tiefen Lagen Kärntens zuletzt vor rund 30 Jahren. Die polare Kaltluft zu dieser Zeit brachte dann auch in fast ganz Österreich Frost mit teilweise massiven Schäden in der Landwirtschaft", erklärte der Meteorologe.

Wenig Schnee

Insgesamt brachte der Frühling 2016 aber in Österreich wenig Schnee. So lag die Zahl der Tage mit einer geschlossenen Schneedecke in allen Landeshauptstädten deutlich unter dem Mittel. In Innsbruck zum Beispiel war es nur an vier Tagen weiß (im vieljährigen Mittel sind es sieben Tage), Wien hatte keinen Tag mit Schneedecke (im Mittel fünf), Graz hatte zwei statt fünf Tage mit Schneedecke.

Sehr trockener März

Bei den meisten Parametern ergeben die starken Schwankungen nach oben und unten in Summe aber eine sehr durchschnittliche Frühlingsbilanz. So lag der Niederschlag in diesem Frühling mit ein Prozent nur knapp unter dem vieljährigen Mittel. Der Wert setzt sich aus einem sehr trockener März, einem relativ normalen April und einem größtenteils sehr nassen Mai zusammen. Die Temperatur lag in diesem Frühling österreichweit gesehen nur um 0,5 Grad über dem Mittel. Die Sonnenscheindauer wich mit minus ein Prozent ebenfalls nur gering von einem durchschnittlichen Frühling ab.

Weniger Blitze gemessen

Starke Abweichungen vom Mittel brachte der Frühling 2016 bei der Zahl der Blitze. Das österreichische Blitzortungssystem ALDIS registrierte bis 27.5.2016 nur 5.323 Wolke-Erde Blitze in Österreich. Damit zeichnet sich für diesen Frühling einer der geringsten Werte seit Beginn der Blitzmessungen im Jahr 1992 ab. In einem durchschnittlichen Frühling werden rund 19.000 Wolken-Erde Blitze gemessen. Die wenigen Gewitter mit relativ hoher Blitzaktivität gab es in Oberösterreich, Niederösterreich und in der Steiermark. (APA, 27.5.2016)