Peking - Seit dem schweren Erdbeben vor knapp zwei Wochen sind im Nordwesten Chinas mehr als 8.000 Mönche ohne Obdach. Durch den Erdstoß der Stärke 6,9 seien rund 90 Klöster beschädigt worden, berichtete die staatliche Zeitung "China Daily" am Montag.

Nach Angaben der Behörden der Provinz Qinghai sollen die Wohnbereiche der Klöster bis zum Jahresende wieder bewohnbar sein. Bis dahin müssen die Mönche weiter in Zelten ausharren. In den kommenden zwei bis drei Jahren sollten die Glaubenseinrichtungen auch Wasser-, Strom- und Internetanschlüsse erhalten, kündigte ein Behördenvertreter an.

Allein im vom Beben betroffenen Bezirk Yushu im tibetischen Hochland sind in Hunderten Klöstern mehr als 23.000 Mönche und Lamas, sogenannte Lehrer im tibetischen Buddhismus, zu Hause. Sie hatten nach dem Beben eine Schlüsselrolle bei den Such- und Rettungsarbeiten übernommen: Die Geistlichen gruben nach Überlebenden, verteilten Essenslieferungen und äscherten Hunderte Leichen ein, um Seuchen zu verhindern. Bei dem schweren Beben in der vor allem von ethnischen Tibetern bewohnten Region kamen dem Bericht zufolge 84 Mönche ums Leben, mehr als 100 wurden verletzt.

Zahl der Erdbebentoten weiter gestiegen

Insgesamt ist die Zahl der Toten indessen auf 2.220 gestiegen. Unter den Trümmern wurden am Montag noch 70 Menschen vermisst, berichtete das Einsatzzentrum in der Präfektur Yushu nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Rund 60.000 Zelte sind in dem abgelegenen Katastrophengebiet im tibetischen Hochland eingetroffen, wo die Überlebenden nach dem Beben am 14. April anfangs bei eisigen Temperaturen im Freien übernachten mussten.

Am Montag bebte erneut die Erde in Asien. Ein Beben der Stärke 6,6 vor der Ostküste Taiwans war auf der Insel deutlich zu spüren. Es gab aber keine Berichte über Schäden oder Opfer. (APA)