Mehr christliche Werte für Österreich

Wien - Die Aufwertung der Familie innerhalb der Gesellschaft ist Kandidat Rudolf Gehring (61) ein besonderes Anliegen. Für den Obmann der Christlichen Partei Österreichs (CPÖ) ist eine solche klar definiert: "Zwei Gleichgeschlechtliche können keine Familie bilden. Das ist unsere christliche Überzeugung." Beruflich ist der Jurist aus dem Weinviertel im Immobilienbereich tätig. Kreuze in den Schulklassen sind für den vierfachen Vater unentbehrlich:"Wir sind ein christliches Land, und wir sollten es auch bleiben." Als Bundespräsident möchte Gehring christliche Werte stärken und der Bevölkerung zu mehr Mitsprache verhelfen. (gcm)

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Habsburg fürchtet "Waldheim-Effekt"

Klagenfurt - Es ist nicht primär sein Begehr, Bundespräsident zu werden. Der Kärntner Grünen-Gemeinderat Ulrich Habsburg-Lothringen fühlt sich vielmehr beauftragt, eine historische Mission zu erfüllen: Mit seiner Kandidatur zum Bundespräsidenten will der Nachfahre des ehemaligen Herrscherhauses das Wahlrecht für die Habsburg-Familie ändern.

Nach wie vor dürfen Mitglieder des Adelshauses nicht für das höchste Amt kandidieren. Habsburg-Lothringen: "Das gibt es nur noch in Österreich. Wenn Habsburger an einer Wahl gehindert werden, wird unser Land internationale Schlagzeilen machen. Ich fürchte, wie bei Waldheim." (mue)

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Menschsein im Mittelpunkt

Dresden - Johann Klawatsch wünscht sich eine "Erdgesellschaft" , die "ein Miteinander quer durch alle Bereiche" ermöglicht. Das würde er als Bundespräsident vorantreiben. Der 60-jährige Autor will das Menschsein in den Mittelpunkt rücken. Eines von Klawatschs Projekten - neben seiner Kandidatur - ist es, ein "Volksbegehren für Menschsein und Demokratie und gegen inquisitorischen Systemschutz" zu starten. Er fordert gesetzliche Bestimmungen, um Überwachung zu unterbinden. Seit rund 25 Jahren lebt Klawatsch in Deutschland; sollte er Staatsoberhaupt von Österreich werden, würde er aber in sein Herkunftsland zurückkehren. (gcm)

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Grünes Signal: Bock for President

Wien - Mit der Absage von Alexander Van der Bellen ist den Grünen ein zugkräftiger Kandidat schon abhanden gekommen. Ob doch noch jemand antreten soll, ist nicht entschieden. Intern gibt es Überlegungen, mit der Nominierung einer thematisch eindeutig zuordenbaren Kandidatin ein Signal zu setzen. Nach dem Titel des Films Bock for President könnte das etwa die Flüchtlingshelferin Ute Bock als unabhängige Kandidatin der Grünen sein. Oder eine andere Persönlichkeit aus dem Bereich der Flüchtlingsbetreuung. Damit hätten die Grünen ein Thema im Wahlkampf zur Diskussion gestellt, in dem sie selbst hohe Glaubwürdigkeit haben. (völ)

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FPÖ will mit Rosenkranz punkten

Wien - Noch hat sich die FPÖ offiziell nicht entschieden, aber Parteichef Heinz-Christian Strache hat angekündigt, er werde es nicht zulassen, dass der "rote" Heinz Fischer ohne Gegenkandidat antreten werde. Ursprünglich hatte es in der FPÖ Überlegungen gegeben, dass Strache selbst antreten könnte - ein Aufwärmen für die wichtige Wien-Wahl im Oktober. Derzeit gilt als wahrscheinlichste Variante, dass die FPÖ ihre niederösterreichische Landesparteichefin Barbara Rosenkranz ins Rennen schickt. Sollte die ÖVP tatsächlich auf einen eigenen Kandidaten verzichten, könnte Rosenkranz immerhin auf ein achtbares Ergebnis kommen. (völ)

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Ein Historiker will in die Hofburg

Raimund Bahr stellt sich ohne Partei im Rücken der Wahl. Als Bundespräsident will der 47-jährige Historiker die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens von rund 1000 Euro vorantreiben. "Das Einzige, womit wir die Krise heute noch bewältigen können, ist Konsum" , bekräftigt Bahr, der für die "BürgerListe St. Wolfgang" als Gemeinderat aktiv ist.

Derzeit lernt der Initiator eines Forums über Philosoph Günther Anders im Rahmen einer arbeitspolitischen Maßnahme Webdesign. Die Uni-Proteste unterstützt Bahr, "weil ich glaube, dass unsere Unis zu Ausbildungsinstitutionen verkommen" .

Resümee des Möchtegern-Kandidaten: "Man muss das politische System herausfordern, um zu sehen, wie es funktioniert." (gcm)

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Fischer möchte neue Brücken bauen

Wien - Per Video übermittelte das amtierende Staatsoberhaupt im November den "lieben Österreicherinnen und Österreichern" : Angesichts der Herausforderungen will Heinz Fischer weitere sechs Jahre als "Brückenbauer" tätig sein und "als über den Parteien stehender Kandidat" antreten. Seine SPÖ-Mitgliedschaft stellte der Ex-Parteivize mit seiner Angelobung 2004 ruhend, nachdem Fischer das Duell um die Hofburg gegen ÖVP-Frau Benita Ferrero-Waldner mit 52,4 Prozent für sich entschieden hatte. Erfreut über den Wiederantritt des 71-Jährigen ist die SPÖ, ÖVP-Chef Josef Pröll meinte dazu hingegen bloß: Dies sei "keine Überraschung". (nw, Standard-Printausgabe, 27. Jänner 2010)

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