Foto: INNOC

Wien - Ein Forschungsprojekt rund um die Walpopulation im Pazifik bereitet das österreichische Forscherteam rund um das weltweit führende Roboter-Segelboot "ASV Roboat" vor. Nach der erfolgreichen Verteidigung des Weltmeistertitels bei der Roboter-Segel Weltmeisterschaft 2009 in Portugal soll die ausgeklügelte Technologie für konkrete Forschungszwecke genutzt werden, gab die Österreichische Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (INNOC) in einer Aussendung bekannt.

Hintergrund

Roboter-Segelboote führen die komplexen Abläufe des Segelns vollautonom und ohne menschliches Zutun durch. Angefangen von der Berechnung der optimalen Route anhand von Wetterdaten bis hin zur selbstständigen Durchführung von Wende und Halse sind autonome Segelboote durch die Analyse von Sensordaten mittels künstlicher Intelligenz fähig, jedes beliebige Ziel anzusegeln.

Das Projekt

Diese Technologie, die vom Forscherteam der INNOC rund um Roland Stelzer und Karim Jafarmadar entwickelt wurde, soll nun im Rahmen internationaler Forschungsprojekte angewendet werden. In Kooperation mit Meeresbiologen der Oregon State University (USA) wird zur Zeit intensiv an einem Projekt zur Erforschung von Walen im Pazifik gearbeitet. 

Vorteile

Die Roboat-Technologie erweise sich gegenüber bisherigen Forschungsmethoden in diesem Bereich als sehr vorteilhaft: Das autonome Segelboot biete die Möglichkeit, weitläufigere Gebiete für längere Zeit bei gleichzeitig niedrigeren Kosten zu untersuchen. Auch durch seine hohe Nutzlast, das ausgeklügelte Energieversorgungssystem und die vergleichsweise hohe Geschwindigkeit setze sich das autonome Segelboot gegen andere in Betracht gezogene Forschungsmethoden durch, heißt es in der Aussendung.

Pläne

Das Forschungsprojekt wird innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre durchgeführt und mit einer Forschungsmission vor Hawaii beendet werden. Als weitere Einsatzbereiche für die Roboat-Technologie können sich die Forscher beispielsweise die CO2-neutrale Frachtenbeförderung, die Sicherheitssteigerung an Bord von Segelschiffen aber auch die Überwachung von entlegenen oder gefährlichen Regionen vorstellen.

Im Juni wird es bei der Roboter-Segel Weltmeisterschaft in Kingston (Kanada) übrigens wieder um die Titelverteidigung gehen. (red)