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Foto: REUTERS/David Gray

Laxenburg/Wien - Die kommenden drei bis vier Jahrzehnte werden darüber entscheiden, wie drastisch der Klimawandel auf unserem Planeten langfristig ausfallen wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des US-amerikanischen National Center for Atmospheric Research (NCAR) und des in Laxenburg (Niederösterreich) ansässigen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA), die in der jüngsten Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift PNAS veröffentlicht wurde.

"Es zeigte sich, dass die Verhältnisse zur Mitte des Jahrhunderts entscheidende Bestimmungsgrößen für die langfristige Klimaentwicklung sein werden", so die Wissenschafter. Wie schon Studien zuvor, gehen die Experten davon aus, dass die Klimaerwärmung - gegenüber der Situation in vorindustrieller Zeit - zwei Grad bis zum Jahr 2100 nicht überschreiten sollte, um die Folgen in einem erträglichen Ausmaß zu halten.

Für ein "Business as usual"-Szenario kann dieses Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent erreicht werden, wenn die globalen Emissionen an Treibhausgasen um wenigstens 20 Prozent bis 2050 gesenkt werden, verglichen mit den Emissionswerten vom Jahr 2000, heißt es in der Studie von NCAR und IIASA. 

50-prozentige Reduktion bei steigendem Bedarf

Berechnet man jedoch ein Szenario mit einem stark steigenden Bedarf an Energie und Land, müssten die Emissionen bis 2050 um 50 Prozent gesenkt werden, um wenigstens eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit zu erhalten, dass die Erwärmung zwei Grad nicht übersteigt. Die Wissenschafter räumen ein, dass dieses Ziel mit herkömmlichen Technologien kaum zu erreichen sein wird.

Wenn die Menschheit es nicht schafft, die Emissionen bis 2050 zu reduzieren, so besteht bestenfalls eine 50-Prozent-Chance, die Erderwärmung bis 2100 mit drei Grad zu limitieren. Aber auch unter Annahme, dass der Energiebedarf in Zukunft im Zaum gehalten und die Emissionen reduziert werden, ist die Chance, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten, nicht höher als 70 Prozent. (red/APA)