Wer soll die "Digitale Dividende" - also freiwerdende Fernseh-Frequenzen durch die Umstellung auf Digital-TV - bekommen? Darüber streiten seit Monaten ORF, Handynetzbetreiber und Kabel-TV-Anbieter, und auch die Regierung ist sich uneins. Während die SPÖ keinen Zeitdruck sieht und keine Präferenzen erkennen lässt, will die ÖVP eine rasche Vergabe an die Mobilfunker. Diese versprechen dafür Versteigerungseinnahmen für den Staat und einen raschen Breitband-Internetausbau in ländlichen Gebieten. ORF und Kabelbetreiber reklamieren einen Eigenbedarf an den Frequenzen und warnen vor Störungen von Funkmikrofonen bei Großevents.

März 2010 bringt Klarheit

Nun hat die Telekomregulierungsbehörde RTR reagiert und eine Studie in Auftrag gegeben, die bis Ende März 2010 "die Nutzungsmöglichkeiten für die 'Digitale Dividende' in Österreich aus volkswirtschaftlicher Sicht bewerten und Handlungsempfehlungen für die politischen Entscheidungsträger entwickeln soll".

Mit der Erstellung der Studie wurde die Arbeitsgemeinschaft "AB Consulting (Arne Börnsen)/Infront Consulting & Management GmbH" ("ARGE ABI") mit Sitz in Hamburg) beauftragt. Diesem Konsortium gehören auch Univ.-Prof. Jörn Kruse (Lehrstuhl Wirtschaftspolitik an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) sowie der Österreicher Univ.-Prof. Michael Latzer (Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung, Universität Zürich) an. Wesentlicher Bestandteil der Studie werden Interviews mit betroffenen Marktteilnehmern aus dem Rundfunk- und Telekommunikationssektor sein, teilte die RTR am Dienstag in einer Aussendung mit. (APA)