Rom - Italiens Fußball-Nationalcoach Marcello Lippi hat Medienberichte dementiert, nach denen er nach Ende der Weltmeisterschaft in Südafrika auf die Trainerbank seines Ex-Vereins Juventus Turin zurückkehren könnte. "Ich sage es noch einmal. Ich werde zu Juventus weder als Trainer noch als technischer Direktor zurückkehren", versicherte Lippi im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Dienstag. Der 61-Jährige hatte Juventus von 1994 bis 1999 und von 2001 bis 2004 trainiert.

Italienische Medien berichteten, dass Juventus-Präsident Jean-Claude Blanc bisher Coach Ciro Ferrara trotz der Niederlagen der vergangenen Tage nicht ausgewechselt habe, weil er Lippi nach der WM einen Trainervertrag bei Juventus anbieten wolle. Lippi bestritt heftig, dass er für die Krise der "Alten Dame" verantwortlich sei, weil er seinem Ex-Verein den im Mai eingesetzten Trainer Ciro Ferrara, seinen Stellvertreter zwischen 2001 und 2004, empfohlen habe.

"Als man mich nach meiner Meinung über Ferrara fragte, habe ich das geantwortet, was ich heute noch antworten würde: Dass Ferrara ein sehr guter Trainer werden kann, weil er Charisma und praktischen Sinn hat. Er besitzt alle Eigenschaften, die ein junger Trainer braucht", so Lippi.

Juventus ist nach der mit dem österreichischen Torhüter Alexander Manninger erlittenen 1:2-Niederlage gegen den Tabellenletzten Catania Calcio arg unter Beschuss geraten. Durch die Niederlage verlor Juventus, das in der Champions-League-Gruppenphase nach einem 1:4 gegen Bayern München gescheitert war, mit 30 Punkten auf dem dritten Platz den Anschluss zu Spitzenreiter Inter Mailand.

Roberto Bettega bei Juve ante portas

Sehr wohl zu Juventus zurückkehren dürfte der italienische Ex-Manager und Ex-Starfußballer Roberto Bettega. Der Aufsichtsrat des Turiner Vereins will Bettega, ehemaliger Vizepräsident des Vereins, wieder als Spitzenmanager aufnehmen. Bettega hatte die "Alte Dame" vor dreieinhalb Jahren im Zuge des Manipulationsskandals verlassen, der den damaligen Geschäftsführer Antonio Giraudo und den umstrittenen Sportdirektor Luciano Moggi zum Rücktritt bewogen hatte.

Der 59-jährige Bettega soll jetzt als Technischer Direktor zum Alexander-Manninger-Club zurückkehren, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica". Er soll den Verein nach den Niederlagen der vergangenen Wochen wieder zum Erfolg verhelfen. Seine Rückkehr soll auch die Position des Coachs Ciro Ferrara konsolidieren, der vor allem nach der Niederlage gegen Tabellenschlusslicht Catania Calcio am Sonntag (1:2) arg unter Beschuss geraten ist.

Trainer-Umsturz in Udine

Udinese Calcio hat indes seinen Coach Pasquale Marino entlassen, der den Club erst seit diesem Juni trainiert hatte. Ihm folgt der 53-jährige Gianni De Biasi, der 2008 Torino Calcio gecoacht hatte, berichtete der Fußballverein auf seiner Webseite am Donnerstag.

Nach 17 Spieltagen besetzt Udinese Calcio mit 18 Punkten Platz 16 in der Serie A. Zuletzt hatte Clubchef Giampaolo Pozzo die Leistungen des Trainers Marino kritisiert. Dieser hatte scharf reagiert, was den Beschluss des Präsidenten ausgelöst hatte, den Coach zu feuern. In den vergangenen vier Monaten wurden in der italienischen Serie A bereits zehn Trainer ausgewechselt.
(APA/red)