Wien - Bei der zu Raiffeisen gehörenden Uniqa-Versicherung rumort es. Die Vorstandsverträge laufen Ende 2010 aus und stehen im im ersten Halbjahr nächsten Jahres zur Verlängerung an. Nun wird darüber spekuliert, dass Uniqa-Vorstand Andreas Brandstetter (40) als Nachfolger von Konzernchef Konstantin Klien (58) aufgebaut wird. Brandstetter war vor seiner Uniqa-Zeit Assistent von Raiffeisen-General Christian Konrad. Im Uniqa-Vorstand ist er für die Bereiche Neue Märkte, die Vertriebspolitik Banken International und für Mergers & Acquisition verantwortlich.

Gerüchte, dass Kliens Vertrag eventuell gar nicht oder nicht für die volle Laufzeit von fünf Jahren verlängert wird, werden offiziell dementiert. "Das steht nicht zur Debatte", heißt es. Klien selbst, vom Standard darauf angesprochen, verwies darauf, dass Vorstandsangelegenheiten Sache des Eigentümers seien, er habe keine Signale, dass Veränderungen anstehen. Dass seine geplante Scheidung der Grund für Dissonanzen mit dem Eigentümer sein könnten, glaubt Klien nicht. Konzernintern wird auch die strategische Ausrichtung der Uniqa kritisch beäugt: Die Performance der Assekuranz im Osten sei nicht so gut wie jene der Vienna Insurance Group, VIG. Klien kontert, das treffe nur auf die Slowakei und Tschechien zu. Im Übrigen sei die Uniqa in Westeuropa stärker als die VIG.

Klien ist seit 2002 Chef der Uniqa, davor war er Boss der relativ kleinen AXA-Österreich-Versicherung, die später von der Uniqa geschluckt wurde. Parallelitäten zwischen der Situation von Klien und dem früheren Raiffeisen-Ware-Chef Karl Nigl werden als zufällig abgetan. Nigl, der lange auf die Unterstützung von Konrad zählen konnte, zog sich Ende 2002 nach seiner Scheidung "auf eigenen Wunsch" in die Privatwirtschaft zurück. Klien jedenfalls macht nächste Woche einmal Urlaub. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Printausgabe, 26./27.9.2009)