Der Fetisch Auto, wie ihn Erwin Wurm sieht. Das Kunsthaus Nexus zeigt Bilder aus der Sammlung Budja.

 

Foto: Budja

Wenn ab Donnerstag beim 30. Jazzfestival Saalfelden nationale wie internationale Stars (wie etwa Ornette Coleman) auftreten, zeigt das Nexus parallel dazu noch einmal eine Ausstellung des renommierten österreichischen Künstlers Erwin Wurm.

Zusammengestellt wurde die exemplarische Werkschau aus den Beständen des Sammlers und Galeristen Rudolf Budja. Der begeisterte sich schon für Wurms Arbeiten, als diese noch nicht in Gestalt der One Minute Sculptures die Red Hot Chili Peppers zum Videoclip Can't Stop (2003) inspirierten. Budja kaufte seinen ersten Wurm, den in der Schau vertretenen Ölknödel, im Jahr 1990.

Der gelernte Bildhauer hat seitdem die Begriffe Skulptur und Plastik erweitert: Selbst Handlungen oder Gedanken mutieren beim gebürtigen Steirer zur Skulptur, vergängliche Exemplare werden auf Film gebannt. In Saalfelden gibt es natürlich ein prototypisches Modell des berühmten Fat Car zu sehen. Weiters etwa eine Zornskulptur oder das schmelzende Hochhaus von Mies van der Rohe.

In Wurms ironischen Arbeiten wird der Mensch in seiner Alltagswelt zum künstlerischen Material. So auch in den One Minute Sculptures - Fotos von absurden Situationen, die den Betrachter schon einmal mittels hingekritzelter und gezeichneter Handlungsanweisungen zum Flatulieren ermuntern. (dog / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.8.2009)