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Bienen als Vorbilder für die Entwicklung kleiner Roboter

Foto: APA/Hendrik Schmidt

Cambridge - Forscher der US-Eliteuniversität Harvard haben die Entwicklung von kompakten Bienen-artigen Flugrobotern in Angriff genommen. Die mobilen Leichtgewichte werden dabei nicht nur im Aufbau dem biologischen Vorbild folgen und dazu mit speziellen Sensoren ausgerüstet werden. Auch das intelligente Schwarmverhalten der Insekten will das interdisziplinäre Team durch geeignete Algorithmen nachempfinden.

"Diese Forschung hat zum Ziel, die Biologie der Bienen besser zu verstehen und dieses Verständnis zu nutzen, um verschiedene Bereiche der Informatik und Ingenieurskunst voranzutreiben", betont Projektleiter Robert Wood, Assistenzprofessor für Elektrotechnik an der Harvard School of Engineering and Applied Sciences (SEAS). Um das zu ermöglichen, stellt die National Science Foundation Fördermittel in der Höhe von zehn Millionen Dollar (knapp sieben Millionen Euro) bereit.

Ziel

Das Ziel ist, Bienen-Roboter zu schaffen, die fünf Zentimeter Flügelspannweite haben und nur ein halbes Gramm wiegen. Dabei sollen unter anderem intelligente Sensoren entstehen, die ähnlich wie die Augen und Antennen einer Biene funktionieren. Auch die Fähigkeit, sowohl schnell in gerader Linie zu fliegen als auch stationär über einer Blüte zu schweben, will man nachahmen. Weitere Forschungserfolge erhofft man sich etwa bei intelligenten Materialien und im Bereich winziger Energieversorgungslösungen.

Dabei wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt: "Wir haben beim Projektvorschlag besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Forschung an 'Körper, Geist und Schwarm' zu einem einheitlichen Bestreben zu machen", betont Gu-Yeon Wie, Assistenzprofessor für Elektrotechnik an der SEAS. 

Kommunikationslösungen

Beim auf fünf Jahre anberaumten Harvard-Projekt soll jede Roboter-Biene Teil eines größeren Systems, eines Schwarms, werden. Dazu wollen die Forscher Kommunikationslösungen entwickeln, die widerspiegeln, wie echte Bienen sich beim Erkunden oder bei der Futtersuche aufeinander verlassen. Ein solch autonom koordiniertes Schwarmverhalten verspricht große Vorteile für den praktischen Einsatz kleiner Flugroboter - zum Beispiel, um ein großes Gebiet in kurzer Zeit abdecken zu können. (pte/red)