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Wien - Die Wirtschaftskrise und der damit einhergehende Nachfrageeinbruch auf den Abnehmermärkten trifft den börsenotierten oberösterreichischen Zulieferer Miba AG hart. Der Konzernumsatz ist im 1. Quartal 2009/10 (1. Februar bis 30. April) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 74,3 Mio. Euro gesunken. Das operative Ergebnis (EBIT) hat sich der Null-Linie angenähert: Betrug das EBIT im 1. Quartal 2008/09 noch 13,3 Mio. Euro, brach es nun auf 1,2 Mio. Euro ein. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) machte mit 600.000 Euro einen Bruchteil des Vorjahreswerts von 12,8 Mio. Euro aus. Der Auftragsstand hat sich gegenüber dem Quartalsstichtag des Vorjahres um 29 Prozent auf 128,8 Mio. Euro verringert, teilte das Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Für 2009/10 rechnet Vorstandsvorsitzender Peter Mitterbauer mit bis zu 25 Prozent Umsatzrückgang und einem "gerade noch positiven operativen Ergebnis", sagte er kürzlich bei der Bilanzpräsentation. Entsprechend der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich der Start ins Geschäftsjahr 2009/10 für die Miba als "große Herausforderung" erwiesen. "Aus heutiger Sicht kann von einer Beruhigung oder einer Stabilisierung auf den Absatzmärkten noch nicht ausgegangen werden", heißt es im Quartalsbericht. Der Fokus im Geschäftsjahr 2009/10 liege auf der Intensivierung der Vertriebs und F&E- Aktivitäten, um die Produkt- und Technologieführerschaft in den Kernsegmenten nachhaltig abzusichern.

Positiv entwickelte sich im 1. Quartal 09/10 der Cash-Flow: Dieser ist von 600.000 Euro auf 10,9 Mio. Euro gestiegen. Zurückzuführen sei dies auf das konsequente Management des Working Capital. Mitterbauer: "In Zeiten wie diesen kommt der Stärkung der Liquidität höchste Bedeutung zu." Die Eigenkapitalquote erhöhte sich im Berichtszeitraum von 57,9 auf 58,2 Prozent. Stark gespart hat das Unternehmen dagegen bei den Investitionen: Im 1. Quartal 09/10 tätigte die Miba Investitionen in Höhe von 5,1 Mio. Euro, nach 11,3 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Zum Stichtag 30. April 2009 waren im Miba Konzern weltweit 2.633 Mitarbeiter beschäftigt. Dies entsprach einem Rückgang von 6,4 Prozent oder 180 Mitarbeitern gegenüber 2008. Der Stellenabbau fand primär an den slowakischen Standorten statt, hieß es. An den österreichischen Standorten seien umfassende Personalmaßnahmen gesetzt worden, konsequenter Abbau von Urlaubs- und Zeitkonten sowie die Reduktion der Belegschaft mit Fokus auf Leiharbeitskräfte stünden derzeit auf dem Plan.

Aufgrund der anhaltenden Marktschwäche sei an allen österreichischen Standorten Kurzarbeit eingeführt worden. Per 30. April waren an den österreichischen Standorten 1.650 Mitarbeiter beschäftigt, 400 davon befinden sich derzeit in Kurzarbeit. "Massenentlassungen kann ich in Österreich ausschließen", sagte Mitterbauer vor kurzem. Die Stammmannschaft müsse gesichert werden, Werke sollen nicht geschlossen werden. (APA)