Paris - Von den in Paris verschwundenen Picasso-Zeichnungen im Millionenwert fehlt jede Spur. Mittlerweile wird fest von einem Diebstahl ausgegangen. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch.

Die Zeichnungen waren Teil eines Skizzenbuchs des spanischen Malers (1881-1973), das in einer schweren Glasvitrine des Picasso-Museums in Stadtteil Marais ausgestellt war. Am Dienstagvormittag wurde das Fehlen des Buches entdeckt. Nach ersten Ermittlungen muss es zwischen Montagabend und Dienstag gestohlen worden sein - Einbruchsspuren wurden zunächst jedoch nicht gefunden. Der Band mit den 33 Zeichnungen von Pablo Picasso aus den Jahren 1917 bis 1924 wird auf rund acht Millionen Euro geschätzt.

Während die Polizei mit Hochdruck nach den Tätern suchte, sah sich die Leitung des Ausstellungshauses mit Vorwürfen wegen möglicherweise zu lascher Sicherheitsvorkehrungen konfrontiert. Im Saal mit der Vitrine habe es keine Videoüberwachung gegeben, berichtete die Pariser Tagezeitung "Le Figaro". Auch eine Alarmvorrichtung soll es nicht vorhanden gewesen sein. Seit Monaten laufen im Museum umfangreiche Renovierungsarbeiten - auch um die Sicherheit zu verbessern. Von August an soll es deswegen für längere Zeit geschlossen werden. Das Museum besitzt unter anderem 200 Gemälde, 158 Skulpturen und 1500 Zeichnungen von Picasso.

Nach Angaben eines Kunstexperten wird der oder werden die Täter vermutlich versuchen, die Zeichnungen einzeln zu verkaufen. So ließen sich bis zu 400.000 Euro pro Blatt erzielen, zitierte "Le Figaro" einen Fachmann. Am schwierigsten werde die Aufklärung des Verbrechens, wenn es sich um eine Auftragsdiebstahl gehandelt haben sollte. (APA/dpa)