Maria Hai-Anh Tuyet Cao

Foto: Walter Schels

Wien - Der Auseinandersetzung mit dem Sterben ihren Schrecken zu nehmen, war eine der Intentionen eines Projekts des Fotografen Walter Schels und der Journalistin Beate Lakotta, das sie nun in der Galerie Westlicht unter dem Titel "Noch mal leben" präsentieren. Sie baten unheilbar Kranke, sie in ihren letzten Tagen und Wochen begleiten zu dürfen. Aus diesen Begegnungen entstanden eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Porträts, die in einem Buch veröffentlicht wurden. Die dazu gehörige Wanderausstellung "Noch mal leben", die zuvor u.a. in Lissabon, London, München und Innsbruck zu sehen war, gastiert nun in der Galerie Westlicht.

"Der Kern dieses Projekts ist die Beziehung", erläuterte Lakotta bei der Presseführung, "Alle Porträts beruhen auf einer Beziehung." Während es für die Macher selbstverständlich war, in eingehenden Gesprächen mit den meist in Hospizen untergebrachten Menschen einen persönlichen Kontakt herzustellen, ehe man an einen so intimen Vorgang der Porträt-Fotografie gehen konnte, wird der Betrachter naturgemäß mit dem Wildfremden konfrontiert. "Warum berühren uns Bilder von Menschen, die wir nicht kennen?", stellte der Fotograf eine Frage, die Lakotta sogleich beantwortete: "Weil man denkt: Das ist meine eigene Zukunft, die ich da sehe." (APA)