Brüssel/Wien – Wie kann man mehr Menschen für die Europawahl begeistern? Diese Frage stellte sich das Parlament in den vergangenen Monaten. Resultate sind eine Ausstellung in den Räumlichkeiten des Hohen Hauses sowie eine Social-Media-Kampagne. Bis 10. Juni kann die Schau – dabei handelt es sich vor allem um Informationsplakate – im Besucherzentrum besichtigt werden.

Europa solle nicht als Gegenpol zu Österreich gesehen werden, sagte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) bei der Eröffnung: "Es geht darum zu zeigen, in welchem Konnex das österreichische Parlament zum europäischen Parlament steht. Wir sehen die Ausstellung als eine Notwendigkeit." Ziel sei es, die Bedeutung Österreichs innerhalb der EU den Menschen näherzubringen und so auch die Wahlbeteiligung bei der EU-Wahl am 9. Juni zu steigern.

Aufklärung über Schlüsselthemen: Die Ausstellung im Parlament kann bis 10. Juni besichtigt werden.
Parlamentsdirektion/Topf

Ein zentraler Bereich der Ausstellung widmet sich der Europawahl 2024. Dieser Abschnitt bietet Einblicke in den Wahlprozess und die Schlüsselthemen, die die Wahl beeinflussen. Weitere Themen sind die Entwicklung der EU in der Vergangenheit, der EU-Beitritt Österreichs und der Wirkungsbereich des europäischen Bündnisses.

Parlament betreibt Tiktok-Kanal

Um junge Bürgerinnen und Bürger und insbesondere die mehr als 400.000 Erstwähler und -wählerinnen zu erreichen, ist das Parlament seit Dienstag unter OeParl.at auch auf Tiktok vertreten. In kurzen Videos soll dort erklärt werden, wie parlamentarische Prozesse und das politische System Österreichs funktionieren. Auf den weiteren Kanälen der Volksvertretung ist bereits das Videoformat "EU Express" gestartet, das den Besucherinnen und Besuchern die EU und ihre Funktionsweise näherbringen soll.

Das Thema Wahlbeteiligung ist vor allem bei den Europawahlen ein vieldiskutiertes, denn in der Vergangenheit ignorierten viele Menschen in Österreich den EU-weiten Urnengang. Bei der letzten EU-Wahl im Jahr 2019 lag die Wahlbeteiligung aber immerhin bei rund 60 Prozent, was den zweithöchsten Wert seit EU-Beitritt bedeutete. Von 1999 bis 2014 lag die Teilnahmequote aber stets unter 50 Prozent. (Max Stepan, 14.5.2024)