Citroen

Citroën

Kleiner Überblick zum jüngsten Reigen neuer Automobile, wir beginnen alphabetisch mit Citroën. Den Franzosen hat der leistbare Elektro-Winz ë-C3 viele Sympathien eingebracht, nun folgt ein C3-SUV mit dem Zusatz Aircross.

Dessen Neuauflage überragt den ë-C3 um 37 Zentimeter und bringt auf 4,39 Metern Länge bis zu sieben Sitzplätze unter – das ist neu in dieser Fahrzeugklasse, mal sehen, ob es sich auch menschenwürdig sitzen lässt.

Citroen

Im Antriebskapitel spielt Elektro ebenfalls eine Rolle, diesmal aber nicht ausschließlich, denn darüber hinaus wird der C3 Aircross auch verbrennungsmotorisch und mit Hybridantrieb erhältlich sein.

Die neue Formensprache ist markant und gefällig, insgesamt erinnert der C3 Aircross indes ein wenig an den Dacia Duster und an den seligen Skoda Yeti. Markteinführung ist im Sommer, Preise stehen noch nicht fest.

Fiat

Fiat

Weiter geht’s mit der italienischen Abteilung des Stellantis-Riesenkonzerns. Angesichts flautiger Elektro-Nachfrage und wie zuletzt beispielsweise auch schon beim Jeep Avenger ergänzt eine Hybrid-, also verbrennungsmotorische Variante den Elektro-600. Hybrid heißt in dem Fall 48-Volt-Mildhybrid, ein 21-kW-Elektromotor (29 PS) steht dem 1,2-Liter-3-Zylinder-Benziner (74 kW / 100 PS) hilfreich und spritsparend beiseite.

Ende Juni kommt dieser Seicento in den Handel, die Preise sind bereits bekannt und bewegen sich zwischen 24.990 und 29.990 Euro (Version La Prima) und der Kofferraum entspricht mit 385 bis 1.256 Liter Volumen den Elektromodell.

Fiat

Ja, und dann haben die Ragazzi ein ganzes Füllhorn an Studien ausgepackt, mit denen sie einen "Blick in die Zukunft" gewähren wollen. Sie stehen allesamt auf einer neuen, hoch flexiblen globalen Plattform, was kostensparend reichlichst Gleichteile gewährleisten soll.

Wiederum ist im Antriebskapitel von Elektro, Hybrid und Verbrennern die Rede, "um auf regional unterschiedliche Anforderungen reagieren zu können", der erste aus diesem Quintett wird noch im Juli zu Fiats 125-Jahr-Feier vorfahren und es wird sich wohl um jenes Modell handeln, das unter den fünf Konzeptfahrzeugen als City-Car geführt wird - damit man sich auch auskennt, steht auf der Seite "Panda" drauf.

Dieses sei, weil etwas größer als das aktuelle, 2011 (!) lancierte Modell (3,65 m lang), so was wie ein Mega-Panda, frohlocken die Italiener. Damit zeichnet sich also schon recht konkret ab, wie der Elektro-Panda aussehen wird, derweil Fiat aber versichert, das anhaltend hochbegehrte alte Modell werde noch bis 2027 gebaut.

Fiat

Der Rest sei kurz angerissen in alphabetischer Abfolge: Der Camper soll als Multitalent eine freizeitmobile Duftmarke zwischen Dolce Vita und Zurück-zur-Natur setzen, Seilwinde und Geländebereifung inbegriffen, …

Fiat

… der Fastback wird wohl als eine Art SUV-Coupé zu interpretieren sein, für den der Hersteller Marktchancen in Südamerika, Nahost, Afrika und auch Europa wittert, und der …

Fiat

… Pickup ist ein kleiner Pick-up, der vielleicht den in Brasilien höchst erfolgreichen und stadtfreundlich kompakten Strada dort ergänzen oder ersetzen könnte, …

Fiat

… und zum Abschluss dann noch ein SUV. Soll familiären Ansprüchen genügen und neben reichlich Platz auch durch Robustheit im Alltag von sich reden machen.

Ford

Ford

Bei Ford gibt es ein schönes Jubiläum, nämlich 60 Jahre Mustang. Der legendäre Sportwagen, der seit 2020 auch elektromobilistisch als Mustang Mach-E reüssiert – für Puristinnen und Puristen ist der Namenstransfer freilich immer noch ein Sakrileg ­–, bringt zu dem Anlass etliche neue Varianten zu uns, darunter den Mustang GT California Special (Bild) mit 5,0-Liter-V8 (373 kW / 507 PS). Außerdem avisiert der Hersteller einen Mustang Mach-E Rally und mit dem GTD die kraftvollste Mustang-Serienversion aller Zeiten.

Lamborghini

Lamborghini

Reichlich Leistung gibt es allzeit auch bei Lamborghini, doch in dem Fall mit leichtem Öko-Touch, sofern man denn PHEV in diesem Kapitel zulassen mag: Urus SE, der erste "Plug-in-Hybrid-Super-SUV" (Lamborghini), ist fertig. Die Rede ist von 588 kW (800 PS) Systemleistung, zusammengesetzt aus dem überarbeiteten 4,0-Liter-Twin-Turbo-V8 (456 kW / 620 PS) und einem Permanentmagnet-Synchron-E-Motor (141 kW / 192 PS).

Lamborghini

Der unter dem Ladeboden und über dem elektronisch gesteuerten Hinterachsdifferenzial positionierte 25,9-kWh-Akku soll diesen Urus über 60 km weit rein elektrisch bringen, über das Leergewicht des Hochleistungsgeräts halten sich die Italiener bedeckt, und um vermögende Klientel rund um die Welt werden sie sich keine Sorgen machen müssen.

Lancia

Lancia

Wir bleiben in Italien. Stellantis bricht eine Lanze für Lancia, aber am anderen Ende der Öko-, Leistungs- und Preispalette (vermutlich). Mit dem Ypsilon soll die traditionsreiche Marke eine Renaissance erleben, immerhin ist das garantiert nicht so hochnotpeinlich wie der Versuch des damaligen Fiat-Chefs Sergio Marchionne, 2011 den Lancisti einen Nachfolger des Chrysler Sebring Cabrios als Lancia Flavia unterzujubeln.

Der Elektro-Ypsilon (später folgen noch konventionell angetriebene Versionen) jedenfalls geht mit einer 115-kW-E-Maschine (156 PS) an den Start, die 54-kWh-Batterie soll knapp über 400 km Reichweite gewährleisten – und wer jetzt schon freudig zugreifen will, gemach, gemach: Ob der 4,08 Meter lange Ypsilon überhaupt nach Österreich kommt, steht in den Sternen, ja: ist derzeit höchst ungewiss.

Mini

Mini

Der hier hingegen kommt garantiert zu uns, wenn auch ungewiss bleibt, ob sich das heuer noch ausgeht: Mini Aceman. Mit 4,07 m Länge parkt sich der kompakte SUV dort ein, wo einst der erste Countryman (4,10 m) im Jahre 2010 loslegte – und der in nunmehr dritter Generation auf 4,44 m angewachsen ist.

Mini

Der Aceman schließt jedenfalls die Lücke zwischen Cooper (3,86 m) und Countryman und ersetzt obendrein den sympathisch extravaganten, allerdings glücklosen Clubman.

Mini

Wenn es dabei bleibt, wird es den Aceman – anders als Mini Cooper und Countryman (und Lancia Ypsilon) – ausschließlich mit elektrischem Antrieb geben, und zwar zu Marktstart in zwei Versionen: Aceman E mit 135 kW (184 PS) und SE mit 160 kW (218 PS), begleitet von zwei Akkugrößen: Aceman E mit 42,5 kWh und bis zu 310 km Reichweite, Aceman SE mit 54,2 kWh und bis zu 406 km unter Strom. Fassungsvermögen des Kofferraums? 300 bis 1005 Liter.

Mini

Sieht jedenfalls lässig aus, der Aceman – bringt aber eine schwer Bürde mit sich für Liebhaberinnen und Liebhaber europäischer Automobilbaukunst: Entwickelt wurde und gebaut wird er in Kooperation mit Great Wall in China, auch der neue Cooper läuft ja dort vom Band.

Opel

Opel

Der neue Grandland von Opel ist hingegen ein echter Europäer, er wird in Johann Sebastian Bachs schöner Geburtsstadt Eisenach gebaut. Wie Peugeot 3008 und 5008 basiert der Grandland auf der STLA-Medium-Plattform von Stellantis, mit 4,65 m Länge positioniert er sich geschickt zwischen 3008 (4,54 m) und 5008 (4,79), der Kofferraum fasst 550 bis 1.641 Liter.

Opel

Im Antriebskapitel gibt es die Auswahl zwischen 48-Volt-Mildhybrid, Plug-in-Hybrid mit bis zu 85 km E-Reichweite und batterieelektrisch. Letzterenfalls geht die Reise dank 98-kWh-Batterie laut WLTP bis zu 700 km weit.

Opel

Das leicht kantige aktuelle Markendesign wurde behutsam weiterentwickelt, an der Front gibt es jetzt ein durchgehendes LED-Leuchtenband, ist ja Mode derzeit vorne und hinten, und im Innenraum betont Opel weiterhin die ergonomische Ausrichtung der Mittelkonsole in Richtung Fahrerin, aber auch Fahrer. Der Grandland kommt gegen Jahresende bei uns in den Handel, Preise stehen noch nicht fest.

Renault

Renault

Mit 4,24 m ist der nächste SUV, der Captur, ein deutlich kompakteres Gebinde als der Opel. Der beliebte Renault ist bereits seit 2019 auf dem Markt, höchste Zeit also für ein Facelift. Das fiel dementsprechend gründlich aus, am markantesten ändert sich das Design an der Front. Innen wurde das Erscheinungsbild an die aktuellen Renaults herangeführt, im Zentrum der hochgestellte 10,4-Zoll-Touchscreen, auch in Sachen Konnektivität sei der Captur auf aktuellstem Stand, betont der Hersteller.

Renault

Motorisch stehen ein 1,0-Liter-3-Zylinder-Benziner (66 kW / 90 PS), ein 12-Volt-Mildhybrid mit 1,3-Liter-4-Zylinder-Benziner (103 kW / 140 PS) sowie ein Vollhybrid mit 145 PS Systemleistung zur Auswahl.

Das Kofferraumvolumen variiert von 484 bis 1.596 bei den Benzinern bis 348 bis 1.458 beim Hybridmodell. Marktstart ist im Frühsommer.

Škoda

Skoda

Noch kompakter als der Captur ist der jüngste SUV von Škoda. Der 4,10 m lange Einstiegs-Elektriker hört auf den Namen Epiq, das finale "q" musste ja sein. Das Fahrzeug kommt nicht gleich heute in den Handel, Sie werden sich noch bis 2025 gedulden müssen, aber die ersten Bilder verraten, das wird ein richtig eindrucksvolles Gefährt: Blitzsauber gezeichnet und einmal keine Evolution im Design, sondern eine kleine Revolution, die auf den neutschechischen Begriff "Modern Solid" hört.

Skoda

Was der Hersteller weiter bereits bekannt gibt, ist ein Kofferraumvolumen von bis zu 490 Litern sowie ein Einstiegspreis von rund 25.000 Euro. Ansonsten sind die technischen Informationen noch spärlich, immerhin: Škoda stellt 400 km Reichweite in Aussicht.

Skoda

Citroën

Citroen

Wir beenden unseren kleinen Rundgang mit der Marke, mit der wir ihn begonnen haben, aber nicht mit einem Blick in die (nahe) Zukunft, sondern in die Vergangenheit. Bei Citroën gibt es nämlich wieder einmal was zu feiern, der legendäre Traction Avant ist 90 Jahre alt. So schön waren Autos einmal.

Citroen

Vorgestellt wurde die dann bis 1957 gebaute und über 760.000-mal verkaufte Baureihe am 18. April 1934, Traction Avant bezieht sich auf den weiland noch unüblichen Frontantrieb, und seinem Ruf als avantgardistischer Hersteller wurde Citroën auch dadurch gerecht, dass dieses "Auto mit 100 Patenten" alles in sich vereinte, was damals gut und teuer und ganz und gar modern war: selbsttragende Karosserie, hydraulische Bremsen, Einzelradaufhängung. Chapeau! (Andreas Stockinger, 27.4.2024)