Sowohl das Cockpit- als auch das Kabinenpersonal müssen das Offert annehmen.
APA/ROBERT JAEGER

Wien/Schwechat – Die Gewerkschaft Vida hat ihre Mitglieder beim fliegenden Personal der AUA über das jüngste KV-Angebot der Fluglinie am Montag abstimmen lassen. Das Ergebnis werde aber erst nach einem Gespräch mit dem AUA-Management am Dienstagnachmittag veröffentlicht, teilte eine Sprecherin auf APA-Anfrage mit. Am Vormittag seien noch Beratungen innerhalb der Gewerkschaft vorgesehen. Das Gespräch mit dem Management ist für 16 Uhr geplant.

Die AUA bietet für heuer eine Erhöhung um acht Prozent und für 2025 und 2026 von jeweils fünf Prozent an. Co-Piloten sollen bis zu zehn Prozent mehr erhalten. Ein Streik sowie mehrere Betriebsversammlungen führten heuer im Frühjahr bereits zu hunderten Flugausfällen. Das habe den Verlust im ersten Quartal massiv vergrößert und das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) auf minus 122 Millionen Euro gedrückt, teilte die Airline am Montagabend mit. Die Auswirkungen der gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen hätten "zum zweitschlechtesten Q1-Ergebnis der Unternehmensgeschichte" geführt.

Hauptgründe für den höher als erwarteten Verlust seien "der direkte finanzielle Schaden" aufgrund von gewerkschaftlichen Betriebsversammlungen und Streiks (rund 26 Millionen Euro), die dadurch entstandene Buchungszurückhaltung (rund zehn Millionen Euro) sowie gestiegene Standort- und Personalkosten, erklärte die Lufthansa-Tochter.

Abschlüsse in anderen Branchen

In den vergangenen Wochen gab es auch einige KV-Einigungen, wobei insbesondere der vergleichsweise niedrige Abschluss in der ORF Fernsehprogramm-Service GmbH auffällt. Hier liegt die Gehaltserhöhung bei 4,9 Prozent. Bei den Ordenskrankenhäusern in Oberösterreich wurde ein Zuwachs von 9,15 Prozent vereinbart, für Beschäftigte in landwirtschaftlichen Betrieben in Kärnten gibt es 7,02 Prozent mehr. In der Geflügelindustrie wird um 6,78 Prozent erhöht. Bei den Lichtspieltheatern in Wien liegt das KV-Plus bei 6,55 Prozent, im papierverarbeitenden Gewerbe lag die Erhöhung bei 7,8 Prozent.

Keine Einigungen gibt es bisher in den Frühjahrslohnrunden der Industrie, angeführt von den Branchen Elektronik und Chemie mit zusammen rund 110.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Als Basis für das Feilschen gilt die Jahresinflation (Februar 2023 bis Februar 2024) von 6,8 Prozent. (APA, 16.4.2024)